Patriarch gegen Potentat


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Die gefälschten Parlamentswahlen belasten das sonst einträchtige Verhältnis von Kreml und Kirche. Patriarch Kirill ruft die Regierung zum Dialog mit den Demonstranten auf und warnt vor einer Revolution. Bei der Weihnachtsfeier der Orthodoxen versuchte Premier Putin nun, die Wogen zu glätten.

Von Alina BraunSpON

Als Patriarch Kirill, das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK), Freitagnacht die feierliche Weihnachtsmesse in der Christ-Erlöser-Kathedrale unweit des Kreml hielt, war Präsident Dmitrij Medwedew ganz nah bei ihm. Mit seiner Frau Swetlana und einer Gruppe von Kindern der kirchlichen Schule hatte er sich gleich links neben den Altar gestellt.

Auch Premierminister Wladimir Putin demonstrierte Nähe zur Kirche: Er nahm am Weihnachtsgottesdienst in der Wladimir Putin seiner Heimatstadt St. Petersburg teil und überraschte die anwesenden Journalisten noch vor der Kirchentür mit einer Anekdote aus seiner geheimnisumwitterten Vergangenheit: Zur Sowjetzeit sei er als Kind in ebenjener Kirche heimlich getauft worden. „Meine Mutter verriet meinem Vater nichts, weil er ein strenges Mitglied der Kommunistischen Partei war.“

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