„Nachvollziehbar, dass sie in den Heiligen Krieg ziehen“


Bild: nationalreview.com
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Junge Männer, die aus Österreich zur Terrorgruppe IS gehen, fühlen sich heimatlos, sagt Soziologe Jens Dangschat.

Von Katharina MittelstaedtderStandard

STANDARD: Vielfalt ist ein schönes Schlagwort. Aber wird sie nicht vor allem von Menschen diskutiert, die von den Schwierigkeiten der Vielfalt ohnehin nicht betroffen sind?

Dangschat: Was gute Integration ist, wird von oben und außen von Menschen definiert, die in eher homogenen Wohngebieten leben, die mit Menschen aus der eigenen sozialen Gruppe arbeiten und deren Kinder nicht in Schulen in sozialen Brennpunkten gehen. Geht es konkret darum, sich mit Andersdenkenden auseinanderzusetzen, etwa Fragen zu diskutieren, wie sich die eigenen Kinder ernähren sollen, ist die Toleranzgrenze dann oft gerade auch in den gebildeten Mittelschichten schnell ausgereizt. Es stimmt mich sehr bedenklich, dass die vermeintlich tolerante Mittelschicht die Stadt immer mehr nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten und kontrollieren will. Alles andere soll zwar Platz haben, einem aber bitte nicht täglich über den Weg laufen und eher am Stadtrand unterkommen.

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1 Comments

  1. Typisches Psychologen Geschwafel ohen Ahnung

    Ich fühle mit heimatlos und lebe seit 30 Jahren möglichst weit weg von der BRD. Das was Heimat bedeutet hat man mir gründlich und dauerhaft mit Gewalt ausgetrieben. Trotzdem ziehe ich nicht in den gerechten Krieg und schlachte Unschuldige ab. Ich brülle nicht wie irre auf den Straßen rum oder bastel Bomben

    Als 6-Jahriger wurde ich von russischen Panzern gejagt und britischen Jagdbombern aus See beschossen, das winzige Fischerboot auf der Ostsee mit gut 100 Flüchtlingen sollte mehrfach versenkt werden. Der Vater, ein Invalide der Tannenbergschlacht 1915 wurde als Rentner ermordet, weil er Goldzähne im Mund hatte. Haus und Familie gingen verloren, die Schulbildung war organisatorisches Chaos der schlimmsten Sorte mit 3 Einschulungen. Zwangsweise bekam ich 13 Mal in 6 Jahren einen anderen Wohnsitz, besser ein Loch sich zu verkriechen. Obwohl Deutscher in der 9,ten Generation sogar vom „Alten Fritz“ ausgezeichnet, brauche ich heute 9 Monate Wartezeit für einen neuen Pass, weil laut Generalkonsulat meine „Zugehörigkeit“ in Frage steht

    Wenn jemand keine Heimat hat, dann sicher ich.

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