Islam und Sterbehilfe: Kein Tod auf Rezept


Aiman_MazyekMehr als vier Millionen Muslime leben in Deutschland. Wenn das Gesetz zur Sterbehilfe geändert wird, ist es deshalb wichtig zu wissen, wie der Islam dazu steht.

Von Aiman MazyekThe European

Der Umgang mit Sterbehilfe und Sterbebegleitung hat eine lange Geschichte und begleitet die Menschheit seit Anfang an. Der Mensch hat stets versucht, den Sterbeprozess und die damit verbundenen Leiden zu lindern und insoweit den Tod in Würde zu ermöglichen. Hilfe zum Sterben in Form von Beistand, Trost, humaner Umgebung, einfühlsamer Betreuung, Seelsorge und palliativmedizinischer Behandlung ist die ausdrückliche Aufgabe des Arztes (Grundsätze der Bundesärztekammer). Andererseits garantiert das Grundgesetz das Recht auf Leben und das Recht auf Selbstbestimmung. Hieraus leitet sich das uneingeschränkte Selbstbestimmungsrecht des Patienten mit der Wahrung seiner Menschenwürde bei jeder ärztlichen Maßnahme ab.

Wie steht der Islam zur Sterbehilfe?

Die Diskussion um Sterbebegleitung, aktive und passive Sterbehilfe, sowie ärztlich assistierten Suizid ist in den letzten Jahren weltweit und in allen Kulturen und Gesellschaften laut geworden. Die Befürworter der aktiven Sterbehilfe, des selbstbestimmten Sterbens, haben ihre Argumente in Bezugnahme auf ihr Menschenbild vorgebracht. Die Gegner der Sterbehilfe weisen warnend auf die Entwicklungen in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hin: Dort stand am Anfang eine seriöse Erörterung der Frage, ob man unheilbar kranke Menschen von ihrem Leiden erlösen dürfe.

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1 Comments

  1. Wer hätte das gedacht? …auch Muslime trauen dem freien Willen des Menschen nicht über den Weg. 😉 Wenn der Mensch schon bei der Zeugung und der Geburt keine Mitsprache hatte, sollte man seine Souveränität wenigstens beim Tod respektieren. 😉

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