Gott ist ein Weichei


Geister aller Länder vereinigt euch - auch in Deutschland freuen sich die Kinder auf Halloween. Foto:DDP

Wie das Christentum durch Kürbisse bedroht wird!

Philipp Mißfelder hält Halloween für einen Angriff auf christliche Werte. So werde die Zeit der Besinnung verdängt.

WELT  ONLINE

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Mißfelder, sieht im Feiern von Halloween einen Angriff auf christliche Werte und Traditionen. In der „Bild am Sonntag“ schreibt Mißfelder: „Wir sind in der Pflicht, christliche Traditionen gegen den Zeitgeist zu verteidigen, mag er noch so locker daherkommen.“ Der von Kürbissen geprägte Karnevalsersatz verdränge die Zeit der Besinnung um den Reformationstag und Allerheiligen.

„Wollen wir unsere Kinder lieber mit Monstermasken zum Bonbonbetteln auf die Straße schicken, anstatt ihnen das religiöse Fundament unserer Gesellschaft näherzubringen?“, fragte Mißfelder. „Ich sage: Nein.“

Der Bundesvorsitzende der jungen Liberalen, Lasse Becker, sieht Halloween dagegen als Teil der deutschen Wirklichkeit. Traditionen wüchsen global zusammen. Jeder könne sein Leben so gestalten, wie er wolle.

6 Comments

  1. ….außerdem ist Gott kein Weichei, sondern ein DJ (trotzdem schöner Titel, man muss ja auch mal loben ;))

    Gruß

    Like

  2. Mißfelder ist nichts anderes als die Karrikatur eines Populisten. Er müht sich redlich, macht sich aber nur lächerlich. Er kann, da Wulff ja auch schon in die Jahre und (schon zweimal!) unter die Haube gekommen ist noch ein wenig von seinem perfekten-Schwiegersohn-Image, das er zu kultivieren versucht (trotz seines Prothesen-Ausrutschers) zehren, aber anonsten…Hey, wie verzweifelt muss man alleine schon sein, wenn man eine Halloween-Erklärung braucht, um mal wieder in die Presse zu kommen? Das Blöde ist nur, dass er sich seine politische Karriere wahrscheinlich durch einfache Präsenz ersitzen kann :(.

    Gruß

    PS: Übrigens, schönes Porträt über in: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65489970.html

    Like

  3. Halloween beruht auf einem uralten keltischen Brauch, der durch irische Auswander mit in die USA gebracht wurde. Dann hat sich dieser Brauch über die Medien globalisiert. Halloween war früher Samhain das Sommerende im Keltischen Kalender der nur Sommer und Winter kannte. es war der Jahreswechsel. Dies wurde in Europa heftig gefeiert, bevor die fremde Religion des Christentums mit den Römern kam. Das Christentum bald Staatsreligion verbreitete sich mit Feuer und Schwert. trotzdem blieben das Volk bei ihren alten Bräuchen, da dachten sich die Prälaten den Allerheiligen/Allerseelen aus und legten den auf Halloween.
    Herr Mißfelder sollte doch mal etwas tiefer in der europäischen Geschichte graben, dann käme er auf ein Substrat vor dem christlichen. Die Keltischen Bräuche waren durch die Zwangschristianisierung in der Spätantike/ frühen Mittelalternur verschüttet worden. Schön dass Kinder nun wieder alte Bräuche feiern ohne Drohung durch die heilige Inquisition und ohne christliche Scheiterhaufen. Dass den Prälaten die Rückkehr zu unseren Wurzeln unangenehm ist kann man verstehen.

    Like

  4. Dem Herrn Mißfelder müßte man entgegenhalten, dass sowohl der Weihnachtsbaum als auch Weihnachten ihren Ursprung nicht in einer christlichen Tradition haben. Das hat die katholische Kirche nur aus heidnischen Ursprüngen übernommen und als eigene Tradition verkauft.

    Kaiser Aurelian setzte 273 n.Chr. den babylonischen Bel unter dem Namen Sol invictus (unbesiegare Sonne”) als
    Reichsgott ein. Sein Fest war am 25. Dezember. Der Dezember ist der Hauptmonat der heidnischen Feste und der 25. Dezember der Höhepunkt der Winterfeiern. Der Bischof von Rom setzte erstmals dieses “Fest des unbesiegbaren Sonnengottes” als die Geburt des Messias im Jahre 354 n. Chr. auf den 25. Dezember fest. Dies gegen den starken Widerstand der Gläubigen, war diesen doch
    die Bedeutung dieses Festes bekannt. Widerstand boten unter anderem leitende Männer wie Origenes, Arnobius, Clemens Alexander und Epiphanius. Zuvor wurden die Christen unter Kaiser Konstantin im Jahre 313 n. Chr. gleichberechtigt neben anderen Religionen anerkannt. Auf
    dem Konzil zu Nicäa wurden 325 n. Chr. von den Kirchenvätern die kirchlichen Feiertage bewusst
    von den jüdischen Feiertagen getrennt. Die Kirche begann ihre Machtposition auszubauen. Doch die innerliche
    Distanz zum Judentum begann schon früher.
    Die katholische Kirche begann das Weihnachtsfest über die gesamte Erde zu verbreiten. Die Catholic Encyclopaedia,
    ein Werk, das von dieser Kirche im Jahre 1911 herausgegeben wurde, hält unter der Überschrift
    Christmas (Weihnachten) fest: “Weihnachten zählte nicht zu den Festen der frühen Kirche … erste Nachweise für das Fest kommen aus Ägypten“. Und weiter heisst es:
    “Heidnische Bräuche, die sich zeitlich um die Zeit des Januars bewegten, wurden zu Weihnachten gemacht“.
    Im evangelischen Kirchenlexikon, 1959, 3. Band, steht auf Seite 1742 folgendes geschrieben: “Die Kirche der Märtyrerzeit lehnte ein solches Fest entschieden ab mit Hinblick auf die heidnischen Feste von Geburtstagen der Götter nebst den Kulthandlungen, die mit diesen Festen verbunden waren.
    Jetzt müßte ich eigentlich noch über den Osterhasen etwas sagen, aber erst will ich mal ausgiebig frühstücken.

    Like

  5. Mißfelder… Mir fällt beim besten Willen nichts Intelligentes von ihm ein. Wenn er (zumindest öffentlich) den Mund aufmacht, kommen Unsinn und/oder unerträgliche Hetzereien heraus.

    Wenn irgendeine Religion, insbes. die christliche, das Fundament unserer Gesellschaft wäre, sähe unser Grundgesetz völlig anders aus. Deutschland wäre dann ein Staat, in dem etliche, wenn nicht sogar alle, Grundrechte nicht gelten würden.

    Das Fundament unserer Gesellschaft ist im Gegensatz zu Mißfelders Behauptung Humanismus und Aufklärung, und Deutschland ist der Verfassung nach auch ein säkularer Staat (auch die nicht-säkulare Wirklichkeit ändert nichts daran) und definitiv kein „christlicher Gottesstaat“. Ob es Herrn Mißfelder passt oder nicht!

    Like

Kommentare sind geschlossen.