Wikileaks, Israel, Iran, Lügen und Sex


Nijirah al-Sabah berichtete am 10. Oktober 1990 vor dem US-Kongreß über angebliche irakische Greuel während der Invasion Kuwaits. Sie habe gesehen, wie irakische Soldaten in ihrem Krankenhaus Säuglinge aus den Brutkästen geholt und sie auf dem kalten Boden hätten sterben lassen.

Steinberg-Recherche

al-Sabahs Bericht ebnete der Bush-Senior-Regierung den Weg zum US-Überfall auf den Irak 1991. amnesty international hatte das Greuelmärchen monatelang wiedererzählt. Vor allem deshalb wurde es geglaubt.

Heute haben es die Imperialisten schwerer, uns die Blutsuppe schmackhaft zu machen. Nicht nur müssen sie, wie alle erfolgreichen Propagandisten, ihre Lügen mit aufregenden Tatsachen verrühren. Der Koch sollte ein Rebell sein, oder mindestens so rebellisch aussehen wie amnesty international. Schließlich aber braucht es zuverlässige Kellner, höfliche Herren in Livree, die von der richtigen Seite zu servieren verstehen.

WikiLeaks-Sprecher Assange gilt als Rebell und mag sich selber für einen halten – aber er ist keiner. Laut New Yorker vom 7. Juni 2010 verkündete er 2006:

Our primary targets are those highly oppressive regimes in China, Russia and Central Eurasia, but we also expect to be of assistance to those in the West who wish to reveal illegal or immoral behavior in their own governments and corporations. WikiLeaks and Julian Paul Assange : The New Yorker

Unser oberstes Ziel sind diese hochgradig repressiven Regime in China, Rußland und Zentralasien, doch wir erwarten auch, hilfreich für diejenigen im Westen zu sein, die illegales oder unmoralisches Verhalten in ihren eigenen Regierungen und Unternehmen aufdecken wollen.

Mit solchen und ähnlichen Äußerungen dürfte Assange laut Michel Chossudovsky, Global Research, Who is Behind Wikileaks? einen Teil seiner westlichen Finanziers gewonnen haben. Als Kellner hat er nicht die halbwegs rebellische Huffington Post, nicht salon.com engagiert, sondern unter anderm die New York Times, deren Mitarbeiterin Judith Miller mit falschen Berichten über irakische Massenvernichtungswaffen die US-Mordmaschine für den Überfall auf den Irak 2003 schmierte.

Michel Chossudovsky listet in seinem Beitrag auf, mit wem die New York Times verbandelt ist: mit der US-Herrschaftselite, die es jetzt auf den Iran abgesehen hat. Zwar enthalten die bisher veröffentlichten US-Depeschen zahlreiche Hinweise auf Lumpereien westlicher Lakaien, aber das Medienecho auf alles lautet, es gelte den Iran zu unterwerfen.

Dem Kämpfer gegen China, Rußland und Mittelasien, Julian Assange, soll nun die Schöpfkelle aus der Hand geschlagen werden, heißt es. In Wahrheit zielen Regierungen und Mainstream-Medien, neben dem Iran und anderen unbeugsamen Gegenden, auf den Feind im Internet und auf der Straße: auf uns.

3 Comments

  1. >auf den Feind im Internet und auf der Straße: auf uns.

    Ähnliche Befürchtigungen hegen ich auch bereits, vor allem durch den Kurs des Obamaregimes in der Internetangelegenheit und den bisher fehlgeschlagenen Versuchen innerhalb der EU eine Zensur aufzubauen. Argumentationsunterstützung dürften die Zensurnasen leider durch die DDos Attacken bekommen.

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