B16-RatzeBene ist und bleibt der „Anti-Christ“, dagegen lässt sich kaum etwas einwenden


Quelle: rp-online.de

Erst der Kaiser, dann der Papst?
Der Antichrist und die missbräuchliche Auslegung der Geheimen Offenbarung

Von Klaus BergerDie Tagespost

Ist es ein Symptom für den Zustand der Ökumene, dass nun auch der jahrhundertealte Streit um den Papst als Antichrist wieder entbrannt ist? Bischof Gerhard Ludwig Müller hatte kürzlich gefordert, die Evangelischen möchten sich bitte von der reformatorischen Vorstellung, der Papst sei der Antichrist, distanzieren. Nein, war die Antwort, solches sei längst eingestellt. Niemand hege mehr diese Auffassung. Für die evangelische Kirche in Deutschland trifft das zu. Doch weltweit gesehen nehmen bei den sich als reformatorisch verstehenden Christen diejenigen eher zu, die der von Martin Luther ab 1520 vertretenen These anhängen, der Papst sei in der Tat der Antichrist. Man lese dazu den gründlich recherchierten Artikel „Antichrist“ des Lutheraners Gottfried Seebaß in TRE III, 24–43. Daraus ist für die Beurteilung der gegenwärtigen Lage wichtig:

1. Die Gleichsetzung Papst = Antichrist ist katholischen Ursprungs. Sie findet sich spätesten seit dem 14. Jahrhundert bei John Wycliff und Franziskanerspiritualen. Sie hat ihren Ursprung in der bis heute lebendigen Vorstellung, die Kirche sei unermesslich reich (vgl. Apk 18) und von Verfolgungssucht gegenüber den extrem kirchenkritischen Gruppierungen ergriffen (vgl. Apk 12).

2. Auch die unverhohlenen Sympathien der Medien gegen Kirchenrebellen zeugen bis heute von dieser dualistischen Mentalität: Die „Kirche“ ist reich, mächtig und verfolgt die Falschen.

3. Die deutsche protestantische Einschätzung findet man bei Wilhelm Lütgert: Der Antichrist (in: ders. Reich Gottes und Weltgeschichte, Gütersloh 1928, 95–110). Unter den konservativen Lutheranern in den Vereinigten Staaten vertritt noch heute die Missouri-Synode (seit 1873), die lutherischen Bekenntnisschriften hätten eindeutig und verpflichtend den Papstantichrist gelehrt (G. Seebaß, a.a.O., 39). Das in der EKD vertretene Neuluthertum ist hier von Luther abgewichen. Insofern fordert Bischof Müller eine entschiedene offene und nicht nur stillschweigende Distanzierung der Neulutheraner von Luther, für dessen Geschichtsverständnis die Gleichsetzung von Papst und Antichrist von „grundlegender Bedeutung“ ist (G. Seebaß, a.a.O., 30).

weiterlesen

9 Comments

  1. @Bettina

    Der wirkliche Antichrist, derjenige, von dem die Offenbarung spricht, kann nur ein Atheist sein, jemand, der mitallen Religionen aufräumen will.

    Ich habe keine Ahnung wie alt Du bist, aber wenn Du der deutschen und lateinischen Sprache mächtig bist, würdest Du deinen Fehler schnell finden:
    Ein Atheist ist jemand, der keinen (non, a) theistischen („personelle Gottheit“) Glauben besitzt. So wie ein Christ kein (non, a) Buddhist ist (Abuddhisten), so ist ein Atheist eine nicht-an-eine-personelle-Gottheit-glaubende Person. Es sagt nicht aus, ob die Person vielleicht eine pantheistische Weltanschauung hat. Und vor allem – und dies ist wichtig – ist der Begriff „Atheismus“ frei von jegliche ideologischen Bewertung. Der Begriff sagt nicht aus, ob die Person gerne rote Socken trägt, eine Ökopartei wählt oder VegetarierIn ist.

    Ganz anders der Begriff „Antichrist“. Hier findet sich das lateinische Präfix „anti“ wieder, was „gegen“ bedeutet. Ein Antichrist ist jemand, der „gegen Christus“ ist. Ursprünglich bezeichnete man damit schlicht die Nichtchristen. Danach münzte die Kirche diesen Begriff um, in eine personelle Gestalt, den Antichristen (singular), was etwa soviel wie Satan bedeutet.
    Mit dem Begriff Antichristen verbindet man heute eher die Bewegung, die explizit gegen den christlichen Gott bzw. Gottessohn angeht, die aber – und dies ist hier wichtig – ein Gegenpol zur christlichen Theologie darstellt. Es ist ein theistischer Glaube … nur eben an dem Gegenteil von Christus. A-Theismus kann demnach nicht dafür gelten.

    Der Fehler ist folgender:
    Theist = Polizist
    Atheist = Nicht-Polizist
    Antichrist = Terrorist

    Du versuchst, den Begriff Terrorist auf Nicht-Polizisten anzuwenden, und das ist logisch falsch. Denn der Begriff „Polizist“ schließt nicht folglich aus, dass es auch Terroristen beinhalten kann. Und der Begriff Nicht-Polizist führt auch nicht zwangsläufig zu terroristischem Verhalten.

    Seit vielen Jahrhunderten schon beschuldigt man einen Papst nach dem anderen, der nämliche zu sein. Will sich jetzt Bright denen hinzugesellen? Den Anschuldigern? Den Verklägern? Man möge in der Bibel richtig nachforschen, wer der Verkläger ist.

    Hier wird die Realität mit der Fiktion vermischt, und zwar auf beiden Seiten. Einige Leute glauben, der Papst sei ein Gegenpol zum Christus. Im Grunde genommen hat man sogar recht, denn die kath. Kirche distanziert sich deutlich von dem historischem Jesus von Nazareth, was die kritisch-historische Forschung längst belegt hat. Die Bibel ist eine Ansammlung von zusammengelogenen Glorifizierungen, die mit der Person „Jesus v.N.“ kaum mehr was gemeinsam hat. Dort wird eine Gestalt eines Gottessohnes „Jesus Christus“ aufgebaut, die nicht selten von den Kirchen durch hanebüchene Dogmen (Marias Himmelfahrt, …) ausgeschmückt wird. Natürlich ohne jeglichen Nachweis etwaiger Gültigkeit in unserer Natur, sondern rein nach dem „Glauben“, dem Nichtwissen.

    Doch selbst wenn man den Antichrist-Strohmann mal weglässt, ist insbesondere der letzte Satz eine Lachnummer 😀 . Die „Forschung“ in der Bibel ist in etwa so glaubhaft, wie die „Forschung“ in jedem x-beliebigem Märchenbuch oder weiterer Fantasieliteratur der Bücherei. Hier versucht man reale Vorkommnisse in der Bibel suchen zu wollen, eine spezielle Form der „selbsterfüllenden Prophezeiung“, und damit ein klarer logischer Fehlschluss, gepaart mit dem Zirkelschluss der Bibel. Damit erübrigt sich eine wissenschaftliche Diskussion von selbst 🙂 .

    (..) dass ich nur noch Partei ergreifen kann.

    Auch bei der Tagespost, die hier den Begriff „Antichrist“ mit dem Papst verbindet? 😉 .

    Wenn ich Dir versichere, dass es sowohl göttliche als auch satanische Mächte gibt, kriegst Du Dich zwar vor Lachen kaum noch ein, doch ändert das nichts an den Tatsachen.

    Carl Sagan, ein Wissenschaftler, sagte mal – frei zitiert: Wer eine aussergewöhnliche Behauptung aufstellt, der sollte eine aussergewöhnligen Beleg liefern.

    Wenn ich also behaupte, Du, liebe Bettina, hast Brustkrebs, dann wird Dir ein simples „ich versichere Dir“ nicht reichen wollen. Du wärst anhand der Dir vorliegenden Tatsachen wie etwa das Resultat Deiner letzten Untersuchung oder etwa das Wissen, dass man keine Ferndiagnose im Kommentarblocks eines Blogs liefern kann, relativ sicher, dass meine Behauptung hanebüchener Mist ist 😉 .
    So in etwa sehen wir Brights die Behauptung, es gäbe „ganz sicher“ supernatürliche Kräfte. Die meisten Brights sind klare Naturalisten, können sich also die Welt vollständig ohne die Annahme einer (denkenden) Übernatürlichkeit erklären. Wenn Du also nun deine Versicherung glaubhaft dem Bright darlegen möchtest, so steht es Dir vollkommen Frei, deine Behauptung durch klare überprüfbare und widerlegbare wissenschaftliche Untersuchung und Darlegung der Ergebnisse zu festigen. Ich auf meiner Seite muss z.Bsp. erst einmal deinen Körper (bitte nicht persönlich nehmen) mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen und bei einem Fund dann mit den daraus folgenden Resultaten belegen. Ein simples „glauben Sie mir“ wird eben kein Beleg darstellen, sondern eine Glaubensbekundung 🙂 .

    Wenn man also satanische/christliche/buddhistische/maoistische/… Kräfte nachweisen möchte, so sollte man eben einen aussergewöhnlichen Nachweis liefern, und keine Glaubensbekundung. Nichts anderes als die gesammte Welt und das gesammte Universum steht Dir dafür zur Verfügung. Im Grunde genommen alles, um sich alles zu erklären, was im Augenblick um uns herum keucht, fleucht und denkt. Ich wünsche Dir viel viel Glück dabei.

    Bis dahin bleibt die Behauptung schlichtweg unbegründet und damit beliebig interpretiertbar wie auch vollkommen überflüssig zur Erklärung der Welt.

    nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht das Universum zu 90% aus Dunkelmaterie.

    Es ist mir ein Rätsel, was Du uns nun damit sagen möchtest. Ist diese ominöse „Dunkelmaterie“ für Albträume verantwortlich, und weniger die Funktion des Gehirnes? Oder verursacht diese „Dunkelmaterie“ den schlechten Duft bei einer Flatulenz? Ermöglicht diese „Dunkelmaterie“ die Wiedergeburt der Buddhisten? Oder ist diese „Dunkelmaterie“ letztendlich das Gegenteil des christlichen „erhellt sein“? 😉 .
    Es gab sogar mal eine Zeit, da behauptete jemand doch ganz frech, die Erde würde sich um die Sonne drehen! Auch dies konnten sich die anwesenden „ungläubigen“ Menschen nicht einfach so vorstellen. Die Wissenschaft gab diesem Mann recht. Udn zwar aus dem Grunde, weil er „glaubenslos“ an das Problem ranging und seiner Behauptung mit handfesten überprüfbaren Resultaten Gewicht verlieh. Diese Resultate wurden tagtäglich gegengeprüft und durch zusätzliches Wissen korrigiert. Und was ist das jetzige Resultat dieses Spielchens? Wir telefonieren um die Welt, kennen die baldige Wetterlage und schicken Material und Menschen auf dem Mond oder im Augenblick in die Umlaufbahn um unseren Planeten. Und dies, einzigst auf der Basis der „gottlosen“ Wissenschaft.

    @Sospetto

    Etwas nicht existierendes lässt sich nicht beweisen.

    Wir können nicht klar „beweisen“, dass etwas nicht existiertes auch wirklich nicht/niemals existiert. Jedoch kann man dies bei einer Supernatürlichkeit (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) doch noch aussagen. Dazu gibt uns einfach die Korrelation die nötigen Hilfsmitteln. Wenn wir bei den Buddhisten, den Shintoisten, den Taoisten, dem Buschvolk der Brumpftiganern, den alten Ägyptern, den alten Griechen und den alten Römern keine „satanische“ Kräfte nachweisen konnten, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch, dass wir sie auch bei den heutigen Christen, den heutigen Agnostikern/Atheisten, den heutigen Muslimen oder den heutigen Pantheisten diese Kräfte nicht existenz seien. Wenn Gläubige hingegen „voll überzeugt“ sind, so steht es ihnen vollkommen frei, dies durch klare Belege (also keine Glaubensbezeugungen) dahingehend zu korrigieren. Und zwar so, dass ein Pantheist, ein Shintoist oder ein Atheist durch Überprüfung klar zur Aussage kommen muss … „ja, da gibt es satanische Kräfte“.

    Dies scheitert bekanntlich schon beim unterschiedlichem Weltbild 😀 . Ein Shintoist glaubt an die klare Wiedergeburt, die Rückkehr als lebendes Wesen – zu Lebzeiten der Mitmenschen – auf der Erde. Ein Christ kann sich nicht entscheiden. Bleibt er im Boden? Wird er als Geist irgendwo in Valhalla (falscher Glaube), in der Vorhölle (katholisch abgeschafft, evangelisch inexistent), in der Wartewelt zwischen Leben und Tod (unbelegt) bleiben, bis er in den Gerichtssaal Gottes gerufen wird? Oder bleibt er einfach „im Boden“, bis am Tag des jüngsten Gerichtes vollkommen totenfleckenfrei und quicklebendig (im gewissem Maße) aufersteht und von der diktaturischen Weltordnung der beflügelten Wesen nach Regeln gerichtet wird, die er/sie nie akzeptiert hat und die ihm/ihr ohne Wahl auferlegt wurde?
    Vollkommen unterscheidliche Weltanschauungen verhindert eine klare Definition der Variablen, und somit auch einer Kommunikation zwischen den „religiösen Wissenschaftlern“. Wäre dies falsch und nicht der Fall, gäbe es nicht soviele unterschiedliche Anschauungen – teils sogar innerhalb der einzelnen Religionen/Konfessionen!

    Religion ist ein Gedankenspiel, mehr ein veraltetes Mem a la Richard Dawkins. Archaisch, unnötig und somit ein Relikt aus einer Zeit, als wir noch Götter der Bewegung der Sonne um die Erde beschuldigten und wir Menschen- und Tieropfer gaben, um damit das Wetter und die Ernte zu „kontrollieren“. Im Zeitalter der Wissenschaft verliert Religion immer mehr an Boden und wird durch ein „Wohlfühlglauben“ ersetzt. Er wird verwässert und wird letztendlich gar überflüssig. Und daran kann weder ein Ratzinger, ein Antichrist oder eine Bettina was daran ändern. Science works 🙂 .

    Like

  2. @Bettina: Erstens einmal besteht das Universum nicht zu 90% aus Dunkler Materie (nicht „Dunkelmaterie“; Tipp: wenn man mit seinem Wissen angeben will, dann erst mal nachschauen, wie der Begriff überhaupt richtig heißt…), sondern zu etwa 23% (Quelle: z. B. hier: http://wmap.gsfc.nasa.gov/media/080998/080998_Universe_ContentS.jpg).

    Zweitens ist diese Dunkle Materie sehr wohl nachweisbar (kleiner Tipp: woher wüssten wir sonst, dass es sie gibt, wenn wir sie nicht nachweisen könnten?!?). Sie gibt zwar kein Licht (oder andere elektromagnetische Strahlung) ab, übt aber Schwerkraft aus. Also kann man sie durch ihren Einfluss auf die sichtbare Materie nachweisen.

    Drittens: was hat das Ganze denn satanischen / göttlichen Mächten oder Übernatürlichem zu tun?!?!?

    Like

  3. @Sospetto nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen besteht das Universum zu 90 % aus Dunkelmaterie. So hat ma diese Materie genannt, die selbst mit modernster Technologie nicht nachweisbar ist. Damit erübrigt sich eine Antwort auf die Frage nach dem Beweis.

    Like

  4. @Bettina:
    Und wie kommst Du dazu zu behaupten, es wären Tatsachen, dass es satanische und göttliche Mächte gibt?
    Erzähl mir jetzt nicht, weil es in der Bibel steht!
    Wir Atheisten müssen nicht beweisen, dass es keinen Gott gibt. Etwas nicht existierendes lässt sich nicht beweisen. Du mußt uns beweisen, dass es irgendetwas Übernatürliches gibt. Wenn Du das kannst, dann kannst Du Dir auch bei James Randi 1 Million Dollar abholen.

    Like

  5. @Skepis Ich bin keine treue Anhängerin der katholischen Kirche, aber hier wird derart gegen die katholische Kirche polarisiert, dass ich nur noch Partei ergreifen kann. #
    @subkuttan Ironie? Nun, Ironie lese ich hier nicht raus, sonern Agressivität pur gegen alle, die an Gott glauben. Und ich sehe das Ganze aus einer anderen Perspektive als Du. Wenn ich Dir versichere, dass es sowohl göttliche als auch satanische Mächte gibt, kriegst Du Dich zwar vor Lachen kaum noch ein, doch ändert das nichts an den Tatsachen.

    Like

  6. @Bettina:

    Dadurch, dass man eine Quelle zitiert, macht man sich nicht der dort geäußerten Meinung gemein. Das solltest Du als (anscheinend treue) Tochter der Kirche und Anhängerin des Papstes doch wissen. Oder wie war das noch mit seiner Regensburger Rede?

    Gruß

    Like

  7. Ich finde das Bild von Ratzinger so geil… Mit dieser coolen Kappe sieht er aus wie eine Mischung aus The Grinch und dem Imperator von Star Wars. Ein Schelm wer Böses dabei denkt! Hehe…

    Like

  8. @Bettina
    Dir fehlt wohl auch jeder Sinn für Ironie. Eigentlich müsstest Du schon wissen, dass es für uns weder göttliche noch satanische Mächte gibt, ergo auch keinen Anti-Christ. Es ist jedoch belustigend, wenn sich die beiden Großkirchen über so einen Quatsch streiten.

    Like

  9. Der wirkliche Antichrist, derjenige, von dem die Offenbarung spricht, kann nur ein Atheist sein, jemand, der mitallen Religionen aufräumen will. Pol Pot war so einer. Aber auch er ist nicht der Antichrist, von dem die Johannes-Offenbarung spricht.
    Der Antichrist der Johannes-Offenbarung wird den Tempel Gottes erobern und sei es durch maßlose Zerstörung.
    Seit vielen Jahrhunderten schon beschuldigt man einen Papst nach dem anderen, der nämliche zu sein. Will sich jetzt Bright denen hinzugesellen? Den Anschuldigern? Den Verklägern? Man möge in der Bibel richtig nachforschen, wer der Verkläger ist.
    Wem ist denn damit geholfen, irgendwen zu verklagen. Es waren Verkläger, die die Menschen auf den Scheiterhaufen brachten, nicht der Glaube an Gott.

    Like

Kommentare sind geschlossen.