Evangelikale Sicht auf die Integration


Der Religionssoziologe Thomas Schirrmacher hat sich am Freitag mit Chancen und Risiken der multikulturellen Gesellschaft befasst. Foto: Bucer-Seminar

Über die Chancen und Gefahren einer „multikulturellen Gesellschaft“ hat der Religionssoziologe Thomas Schirrmacher bei einem Vortrag in Limburg am Freitag referiert. Um die Herausforderungen, Chancen und Risiken des Multikulturalismus zu verdeutlichen, sei eine sehr differenzierte Diskussion notwendig, so der Theologe.

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Schirrmacher belegte statistisch, dass Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkrieges das führende Einwanderungsland in Europa sei. Selbst Roderich Egeler, der Präsident des Statistischen Bundesamtes, der sich ansonsten eher mit politischen Aussagen zurückhalte, habe davon gesprochen, dass Deutschland die Zuwanderer dringend benötige, wenn es nicht ausdünnen und vergreisen wolle: „Der Rückgang der Bevölkerung vollzieht sich ausschließlich bei den Deutschen ohne Migrationshintergrund.“

Nicht die Augen verschließen

„Deutschland hat meines Erachtens viele Chancen für die Integration von Einwanderern ohne Zwang, falschen Nationalismus oder die Vorgabe eines bestimmten Lebensstils“, so die Aussage Schirrmachers. Wo die Integration nicht gelungen sei, liege dies vor allem an den Problembereichen wie Bildung, jugendliche Gewalt und Religion. „Wenn eine wachsende Zahl nicht in die Arbeitswelt integrierter Türken in Deutschland lebt, verwundert es nicht, dass diese vermehrt für den Islamismus anfällig ist“, so Schirrmacher. „Hier die Augen vor wachsenden Problemen wie Ehrenmorden, Gewalt an Frauen oder Predigt von Hass und Krieg zu verschließen, führt auch nicht weiter.“

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