Bachmann for President


Michele Bachmann

Matt Taibbis scheinbar verleumderischer „Rolling Stone“-Artikel über Michele Bachmann, ist seine schiere Verachtung für die Politikerin aus Minnesota mehr als deutlich anzusehen. Der Artikel tanzt zwischen Angriffen auf Bachmanns Image und Widerspruch über ihre frühere Politik, aber den meisten Platz nimmt Taibbis offene Empörung über Bachmanns religiöse Ansichten ein.

Die vorherrschende Meinung sagt, dass Michele Bachmann die republikanischen Vorwahlen gewinnen könnte, aber sich in den Wahlen zum US-Präsidenten niemals durchsetzen wird. Und doch, wie PZ Myers vor kurzem daran erinnert, sollten die Wahlen von Reagan und George W. Bush zu denken geben. Umfragen im Vorfeld der Wahlen 2000 sagten vorraus, es gäbe keine Möglichkeit, dass das amerikanische Volk George W. wählen würde. Und obwohl sie ihn eigentlich nicht gewählt haben, wurden im Jahre 2004 alle Zweifel ausgeräumt. Am Ende könnte es eine Präsidentin Michele Bachmann geben.

Wie würde eine Bachmann-Administration aussehen? Das ist eine sehr unbequeme Frage, aber wahrscheinlich eine, die man sich fragen sollte.

Michele Bachmann ist eine echte christliche Extremistin. George W. hatte zweifellos seine eigenen extremistischen Tendenzen, aber er kam aus einem einigermaßen gemäßigten Zweig des evangelikal-fundamentalistischen Christentums. Es gibt nichts gemäßigtes bei Bachmann. Sie vertritt christlichen Dominionismus und Theokratie.

Gegen Anfang des Artikels, verkündet Taibbi: „Michele Bachmann is almost certainly the funniest thing that has ever happened to American presidential politics.“ Er fährt fort zu schreiben:

Bachmann is a religious zealot whose brain is a raging electrical storm of divine visions and paranoid delusions. She believes that the Chinese are plotting to replace the dollar bill, that light bulbs are killing our dogs and cats, and that God personally chose her to become both an IRS attorney who would spend years hounding taxpayers and a raging anti-tax Tea Party crusader against big government.

Taibbi nennt Bachmann sogar „batshit crazy“ und vergleicht sie mit Kim Jong Il; er fragt sich, ob sie eine „rare breed of political psychopath, equal parts crazed Divine Wind kamikaze-for-Jesus“ sei. Die Angriffe sind unerbittlich und in Rolling Stone-Style, ziehen sie sich über Seiten.

Im Gegensatz zu Bush der vom Fundamentalismus relativ spät im Leben umarmt wurde, wuchs Bachmann in der evangelikalen Bewegung auf. Sie behauptet, mit 16 „wieder geboren“ zu sein, ging mit einer evangelikalen Jugendgruppe nach Israel bevor sie das College besuchte und war Teil der Bewegung gegen die reproduktiven Rechte der Frauen. Sie studierte „Jura“ an der Oral Roberts Universität, wo sie mit John Eidsmoe zusammen arbeitete, bekannt in extremistischen Kreisen für seine Argumentation, „dass die Vereinigten Staaten als eine christliche Theokratie gegründet wurden, und dass sie wieder eine werden sollte.“

Bachmanns Stammbaum als christlich-extremistische Kämpferin ist in der Tat beeindruckend. In ihrer politischen Karriere hat sie konsequent realitätsbasierte Bildung abgelehnt und stattdessen antihomosexuelle Bigotterie verfochten, und nach allem, scheint sie eine wahre Gläubige zu sein.

Die Auswirkungen einer Präsidentschaft Bachmanns auf Atheisten scheinen ziemlich offensichtlich. Wir sollten nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen.

Siehe: Rolling Stone – Michele Bachmann’s Holy War

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