
“Alternativmedizin” – wirklich eine Alternative?
Von Bernd Harder – GWUP-Blog
Die Zeitschrift Arzneiverordnung in der Praxis wird herausgegeben von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
In der aktuellen (Juli-) Ausgabe findet sich ein bemerkenswertes Editorial von Prof. Dr. med. Klaus-Dietrich Bock (Kreuth) und Prof Dr. med. Manfred Anlauf (Bremerhaven) zu der Fragestellung “Ist die alternative Medizin eine Alternative”?
Darin fordern sie unter anderem ein Pflicht- und Prüfungsfach “Theorie der Wissenschaftlichen Medizin” im Studium.
Der Beitrag streift überdies zahlreiche Stichworte und Überlegungen, die auch in den Skeptiker-Blogs schon diskutiert worden sind, deshalb im Folgenden einige Auszüge.
Wenn tausende von approbierten Ärzten alternativmedizinische Verfahren anbieten, so hat das teilweise materielle Gründe, mag bei einigen aber auch darauf beruhen, dass ihnen in ihrer Ausbildung die theoretischen wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Arbeit nicht ausreichend vermittelt worden sind – man hat ja hierüber kaum diskutiert, hielt derartige Fragen vielmehr ein für alle Mal geklärt. Dass sie es keineswegs sind, ist offensichtlich.
Die Bundesärztekammer und ihr jetzt ehemaliger Präsident führen die Diskussion mit den Außenseitern “auf Augenhöhe”, ärztliche Zusatz- oder Fachkundebezeichnungen wie “Homöopathie”, “Naturheilkunde” oder “Akupunktur” sind seit langem zugelassen. Diese Entwissenschaftlichung der Medizin greift um sich.
Wir akademischen Lehrer haben die Bedeutung dieser Entwicklung nicht ausreichend erkannt und nicht gegengesteuert. Es wird Zeit, das zu tun und ein Pflicht- und Prüfungsfach “Theorie der Wissenschaftlichen Medizin” einzuführen.”
Monika Gruber erklärte Homöopathie so:
„Der Bauer fährt auf’s Feld, lässt einen Riesenfurz und sagt dann zu sich selbst – So gedüngt ist jetzt auch“.
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@Argus7
Es stimmt, jedem lernbereiten Menschen kann man Wissen vermitteln. Aber es gibt leider so viele, die, aus ideologischen oder sonstigen Gründen, absolut lernresistent sind. Das sind auch diejenigen, die uns von den grandiosen Heilungserfolgen der Homöopathie überzeugen wollen…
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Solange der Glaube (an die Homöopathie) lebt, wird das gesicherte Wissen sich mit Widerstand konfrontiert sehen. Es ist zum Glück aber möglich, jedem lernbereiten und lernfähigen Menschen Wissen zu vermitteln. Wenn aber ein Mensch sich mal darauf versteift hat, das kritische Nachdenken einzustellen und den Glauben über das Wissen zu erheben, wird er sich über kurz oder lang im Kreise der Homöopathiegläubigen wieder finden. Wenn’s ganz schlimm kommt, wird er am Ende sogar Heilpraktiker oder „Facharzt für Homöopathie“.
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