Neuigkeiten aus dem religiösen Paralleluniversum


 

Quelle: bruedergemeinde.de

Kurhessische Kirche segnet Homo-Partnerschaften
[…]In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck können sich gleichgeschlechtliche Paare im Gottesdienst künftig segnen lassen. Mit großer Mehrheit stimmte die Synode der rund eine Million Christen zählenden Landeskirche am Mittwoch für diese Neuordnung. Eine solche Praxis ist damit in zehn der 22 Mitgliedskirchen der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) möglich. Bischof Martin Hein erinnerte an die lange Schuldgeschichte der evangelischen Kirche gegenüber homosexuell lebenden Menschen. Das Thema begleite die kurhessische Kirche nun schon seit fast 20 Jahren. Die 95 Synodalen der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck folgten in Hofgeismar bei fünf Gegenstimmen und neun Enthaltungen einer Vorlage des Rates der Landeskirche. Bislang war die Segnung nur im Rahmen der Seelsorge möglich. Voraussetzung einer Segnung im Gottesdienst ist neben der eingetragenen Lebenspartnerschaft, dass mindestens einer der Partner evangelisch ist, heißt es in dem Beschluss. Pfarrer dürfen zu einer solchen Handlung nicht gezwungen werden. Grundsätzlich betonen die evangelischen Kirchen, dass es zwar mehr Rechte für gleichgeschlechtliche Paare geben müsse, diese aber nicht mit der Ehe identisch sein dürften. Die katholische Kirche lehnt die Gleichstellung der homosexuellen Partnerschaft mit der Ehe zwischen Mann und Frau klar ab. Sie befürchtet einen Bedeutungsverlust der Ehe.[…]

Bartabschneider-Verbrecher 😀
[…]Die Bundespolizei FBI hat am Mittwoch (Ortszeit) sieben Mitglieder einer Splittergruppe der Glaubensgemeinschaft der Amischen festgenommen. Die Verdächtigten aus dem Dorf Bergholz im US-Bundesstaat Ohio hätten Mitbrüdern und -schwestern bei mindestens vier nächtlichen Überfällen im September und Oktober gewaltsam Haare und Bärte abgeschnitten, hieß es. Damit sollten sie bestraft werden. Das FBI klassifizierte die Übergriffe als religiös motivierte Hassverbrechen. Festgenommen wurden laut FBI Samuel Mullet, Anführer der Splittergruppe, seine Söhne Johnny, Daniel und Levi sowie drei weitere Mitglieder der Gruppe. Medienberichten sorgten die Attacken für große Unruhe bei den Amischen. Die rund 260.000 Amischen sind strikte Pazifisten, leben zurückgezogen und meiden den Staat und alles Moderne, vom Auto bis zum Fernsehapparat. Alle verheirateten Männer tragen Vollbart mit rasierter Oberlippe, die Frauen hochgestecktes langes Haar. Mullet hatte sich laut Polizei anscheinend an Gläubigen rächen wollen, die seine Gruppe verlassen haben. Im Herbst sagte Mullet Reportern, die Bartattacken seien vollkommen in Ordnung, die Polizei solle sich nicht in religiöse Angelegenheiten einmischen. Er habe die Übergriffe aber nicht befohlen. Fünf der sieben Festgenommenen waren bereits im Oktober von der örtlichen Polizei wegen Einbruchs in die Häuser der Opfer verhaftet worden. Sie wurden vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Die neue Anklage «Hassverbrechen» wiegt schwer. Hassverbrechen könnten mit lebenslanger Haft bestraft werden, teilte das FBI mit.[…]

Polit-Religioten
[…]Einen neuen Anlauf zum Dialog haben der Evangelische Arbeitskreis der CSU (EAK) und die evangelische Landeskirche in Bayern genommen. Anlässlich der Tagung der Landessynode in Rosenheim konnte der Landesvorsitzende, Parl. Staatssekretär Christian Schmidt MdB, eine Reihe von Mandatsträgern der CSU und zahlreiche Mitglieder des Kirchenparlaments zu einem Empfang begrüßen. Im Engagement für die Kirche seien „politische Gegensätze sekundär“, versicherte Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein, der auch Vizepräsident der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ist. Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die Günther Beckstein ein Geschenk zum bevorstehenden 68. Geburtstag überreichte, hatte den EAK ermutigt, die „Stimme des politischen Protestantismus“ im heutigen Wertepluralismus hörbar zu machen. Die Präsidentin der Landessynode, Dr. Dorothea Deneke-Stoll, betonte die Verantwortung der Kirchen für die Schwächeren in der Gesellschaft. Ein Anliegen, das sie mit dem EAK teilt, sei ihr „ein Europa, in dem Frieden und Sicherheit herrschen“. Angesichts der Fragen, die durch die Finanz- und Wirtschaftskrise aufgeworfen seien, bot Schmidt dem neuen Landesbischof, Prof. Heinrich Bedford-Strohm, die Unterstützung des EAK an. Bedford-Strohm würdigte das Engagement evangelischer Christen in der Politik: Es sei gut, sich aus ethischen Grundüberzeugungen in die Politik einzubringen, wenn auch nicht immer einfach, diese Überzeugungen mit politischen Sachzwängen in Einklang zu bringen. Viel Applaus erntete er für die Feststellung: Wenn Politiker aufgrund neuer Erfahrungen Standpunkte veränderten, sei dies kein Zeichen von Schwäche. Bedford-Strohms Angebot zum Dialog nahm der EAK-Landesvorsitzende dankbar an.[…]

Ratzes Märchenstunde für die italienische Caritas
[…]Benedikt XVI. betonte die Aufgabe der Erziehung, zu der die Kirche und die „Caritas“ berufen seien. Er ermutigte dazu, den Menschen nahe zu stehen, für die es notwendig ist, die Wärme Gottes durch die offenen und bereiten Hände der Jünger Jesu zu verspüren. Der Individualismus der heutigen Zeit, die angebliche Hinlänglichkeit der Technik sowie der alle beeinflussende Relativismus machten es erforderlich, Menschen und Gemeinschaften zu hohen Arten des Hörens herauszufordern, „zur Fähigkeit, den Blick und das Herz für die Bedürfnisse und Ressourcen zu öffnen, zu gemeinschaftlichen Formen der Unterscheidung hinsichtlich der Daseinsweise“, um so in einer Welt zu stehen, die eine tiefe Veränderung erfahre. Jeder sei dazu berufen, seinen Beitrag zu leisten, damit die Liebe Gottes zu Wirksamkeit im Leben, Kraft des Dienstes und Bewusstsein der Verantwortung werde. Der Papst unterstrich, dass der demütige und konkrete Dienst, den die Kirche anbiete, das kollektive und zivile Bewusstsein weder ersetzen und noch weniger einschläfern wolle. Vielmehr trete er neben dieses in einem Geist der aufrechten Zusammenarbeit, in der gebotenen Autonomie und im vollen Bewusstsein der Subsidiarität. Abschließend mahnte der Papst die in der „Caritas“ Tätigen, „Zeichen der Liebe Christi“ zu sein, das Hoffnung bringe.[…]

Boahhh, Schisma-Anzeichen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 😀
[…]Rottenburg (kath.net) „Die Praktiken der pastoral Verantwortlichen“ trügen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart „in manchen Fällen deutlich den Charakter des Ungehorsams und des Schismas“. Dies sagte Markus Schmid, zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats St. Petrus und Paulus, Heudorf, der Schwäbischen Zeitung. Schmid nannte es „fraglich“, inwieweit die Ortskirche (also die Diözese Rottenburg-Stuttgart) „noch im weltkirchlichen Kontext steht, wenn sie weiterhin den hier beklagten Missständen durch ihr Schweigen Recht gibt“, berichtete die Schwäbische Zeitung weiter. Der indische Pfarrvikar Augustine Parplakal hatte wegen nichtapprobierten Hochgebeten, Konsekration von Brot anstelle von Hostien sowie Fragen der Reihenfolge von Priester- und Gläubigenkommunion seinen Dienst quittiert. Daraufhin kündigte der Pfarrgemeinderat von St. Petrus und Paulus seine Kooperation mit der Seelsorgeeinheit „Effata. Ablach-Donau“ am 10. November einstimmig auf und begründete dies mit „einer langen Reihe bekannter Verstöße gegen geltendes Kirchenrecht sowie der offenkundigen und öffentlichen Distanzierung zu Papst und Vatikan seitens der leitenden Mitarbeiter der Seelsorgeeinheit Effata- Ablach-Donau“, kath.net hatte berichtet. Aktuell laufen Gespräche zwischen dem Heudorfer Kirchengemeinderat und Verantwortlichen der Diözese Rottenburg-Stuttgart.[…]