Spirituelle Obdachlosigkeit


Die Schweizer Tageszeitung "Der Bund" rief zu einem Schreib-Wettbewerb zum Thema Gott auf. Die Resonanz war enorm.
Foto: pro

Erleben wir eine Renaissance der Religion, oder verdunstet der Glaube in unserer Gesellschaft mehr und mehr? Um dieser Frage nachzugehen, führte die Schweizer Tageszeitung „Der Bund“ einen Schreib-Wettbewerb durch. Das Motto lautete: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn.“

pro Medienmagazin

„Die Medien berichten regelmässig über boomende Sekten, Freikirchen und den Trend zu esoterischen Privatreligionen“, stellte die Zeitung „Der Bund“ Ende des vergangenen Jahres fest. Gleichzeitig schwinde die Anziehungskraft der Institution Kirche immer mehr. Die Zeitung wollte daher wissen, wie es um die Religiosität der Gesellschaft steht. Die Berner Tageszeitung rief zu ihrem sechsten Essay-Wettbewerb auf und bat ihre Leser dazu, über den Glauben zu schreiben. Das Echo war enorm.

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4 Comments

  1. Wenn mir heute ein Priester etwas von Gott erzählt dann wende ich dieses Beispiel an, und dann ist zumeist die Diskussion beendet, weil er mir dann ohne Worte zustimmt. Eines verstehe ich nicht, dass der Mensch nach Gott sucht, obwohl er doch wissen müsste das es nur den Gesunden Narzissmuss findet(Gesunde Selbstliebe) Gesund Selbstliebe ist Nächstenliebe, die dir selber die Freiheit erlaubt keinem anderen Menschen Schaden an Seele(Psyche) Laib(Physe) und Verstand(Intellekt) und an seinem für sich aufrichtig erworbenden Eigentum zufügst. Wenn du mit dir selber im Frieden in deinem Herzen lebst, ist es doch gut. So einfach ist das. Wenn du so leben kannst, dann lebst du wirklich Intelligent, wenn du die Würde vor deinem Nächsten und dich selber nicht erniedriest. Stehe zu dir als MENSCH mit all deinen Stärken und Schwächen und Ängsten, dann bist du Intelligent und liebst dich selber. Sei einfach ***MENSCH****

    Und jetzt das Beispiel: Zum weisen Sokrates kam einer gelaufen und sagte: „Höre Sokrates, das
    muss ich dir erzählen!“
    „Halte ein!“ – unterbrach ihn der Weise, „Hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“
    „Drei Siebe?“, frage der andere voller Verwunderung.
    „Ja guter Freund! Lass sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht: Das erste ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?“
    „Nein, ich hörte es erzählen und…“
    “ So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst gut?“
    Zögernd sagte der andere: „Nein, im Gegenteil…“
    „Hm…“, unterbracht ihn der Weise, „So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“
    „Notwendig nun gerade nicht…“
    „Also“ sagte lächelnd der Weise, „wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit.“
    **************************************
    Wer nicht wirklich etwas weiß, hat auch nichts zu erzählen, und wenn überhaupt, dann nur über sich selber.

    Herzliche Grüße

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  2. @klafuenf
    Der Lattenjupp war doch auch Gallier, so ein Schwachsinn wie diese Geschichte ist so langlebig und zäh wie Hänsel und Gretel

    Die evangelischen Landeskirchen gründen 1939 auf der Wartburg ein 200 Mann starkes Institut zur Entjudung des Christentums. Das Christentum sei rassischtisch auf die Verhältnisse in Palästina zu untersuchen, jüdischen Elemente sind aus dem kirchlichen und theologischen Leben zu entfernen. Nach Jahren der NAZI-Forschung findet man endlich Jesix als arischen Gallier, einen Cousin von Asterix. Jesix klaut dem Druiden ein Rezept, brennt illegal Schnaps, muss nach Jerusalem fliehen, lebt unfreiwillig als Jude und tarnt sich fortan als Jesus.

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  3. »sprituelle Obdachlosigkeit«

    Sind wir Gallier, die Angst haben, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt?
    Beim Teutates!

    Wir sind Nawis, die WISSEN, dass uns der Himmel in Form von Eis- und Gesteinsbrocken irgendwann auf den Kopf fällt.
    Da sollten wir mal was tun.

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  4. Das Motto: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich vermisse ihn,“ ist aus der Sicht eines Atheisten unverständlich und ziemlich bescheuert. Dieser Satz ist aber ein beredeter Hinweise darauf, dass offenbar viele Menschen zwar von der Existenz eines Gottes nicht mehr so ganz überzeugt sind, andererseits aber bei ihrer Suche nach einem spirituellen Ersatz sich unwillkürlich – und vermutlich unbewußt – wieder auf denselben irrigen Weg nach irgendeiner spirituellen Lösung begeben. Sie erkennen nicht, dass die Menschheit schon zu allen Zeiten auf falschen Wegen nach einer Erklärung für etwas gesucht hat, das sich logischerweise einer Beweisführung entzieht. Und so waren diese Suchenden eben gezwungen, an die wie auch immer geartete, zusammen fantasierte Lösung zu glauben. Daraus resultierte prompt ein Glaubensdogma, welches nicht mehr in Frage gestellt wird. Für echte Wahrheitssucher (z.B. einen Atheisten) eine Horrorvorstellung. Dies deshalb, weil ein solcher Selbstbetrug einer Beleidigung des eigenständigen Denkens und einer Entmündigung gleichkommt.

    Weshalb begnügen sich diese Sucher nach Spiritualität nicht mit der Erkenntnis, dass der Glaube nie und immer als Beweis für die Existenz eines göttlichen Wesens gelten kann ? Wenn dann sogar der Glaube selbst von den Pfaffen zu einer erstrebenswerten Tugend oder Pflicht erhoben wird, kommt dies einer frontalen Attacke auf das menschliche Vernunftdenken gleich. Der solchermaßen gegängelte Mensch wird auf diese hypnotische Art und Weise sozusagen geistig entmündigt und degeneriert zu einem leicht zu manipulierenden Subjekt. Exakt das, was sich die führenden Religioten zur Machtausübung wünschen.

    Statt einem irrealen Glauben nachzueifern, der letztlich ja nur ein Beherrschungsinstrument in den Händen der kirchlichen Führer ist, empfehle ich, sich an den allseits bekannten, naturwissenschaftlich nachgewiesenen Tatsachen und Fakten zu orientieren und sich keine Fantasievorstellungen von irgendwelchen himmlischen Mächten (Göttern, Engeln) zu machen. Es gibt ohnehin längst hinreichende und nicht zu widerlegende Beweise, z.B. aus der Astrophysik, welche die Entstehung des Universums gut nachvollziehbar erklären. Wenn wir auch noch längst nicht alle Geheimnisse des Lebens erklären können, ist das noch lange kein Grund, sich dafür irgendwelche, spirituell verschrobene Ersatzlösungen zu konstruieren. Sich einzugestehen, dass man einige Dinge und Zusammenhänge im Universum noch nicht erklären und vieles noch nicht schlüssig beweisen kann, ist allemal besser, als einem von Religioten, esoterischen Spinnern und Fantasten zusammen gereimten Schwachsinn anzuhängen.

    Die Quintessenz: Glauben ist keine Tugend, sondern die unerklärliche Furcht vor eigenständigem Denken !

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