
In Nordrhein-Westfalen gibt es demnächst islamischen Religionsunterricht. Doch was von manchen als Meilenstein der Integration gefeiert wird, sehen andere als Verfassungsbruch auf Zeit.
Von Gernot Facius – WELT ONLINE
Der Slogan „Hessen vorn“ stand von 1962 an für die schier unendliche Experimentierlust sozialdemokratischer Landesregierungen in Wiesbaden, vor allem in der Schulpolitik. Nun hat das rot-grüne Kabinett in Düsseldorf den flotten hessischen Werbespruch adaptiert und die Spitze des Fortschritts für sich reklamiert: Wenn am 22. August das neue Schuljahr beginnt, ist Nordrhein-Westfalen das erste Bundesland, das flächendeckend islamischen Religionsunterricht einführt, schrittweise an Grundschulen. Ein „Meilenstein für mehr Integration“, jubeln seine Befürworter.