
Der renommierte Terrorismusexperte Rolf Tophoven macht für die Faszination, die der Islamismus ausübt, vor allem gescheiterte Integrationspolitik verantwortlich. Warum der „Kampf gegen den Terror “ neue Terroristen hervorbringt, erzählte er hier.
Interview Julia Herrnböck—derStandard.at
STANDARD: Wie beurteilen Sie die Medienberichte über die jüngsten Terroranschläge?
Tophoven: Die Berichte über die Isis-Gruppe, deren Herkunft und Motive, das ist absolut korrekt. Dramatisch ist, dass aus einer kleinen Terrorgruppe eine Militärmacht entstanden ist. Der Krieg nähert sich Israel und Jordanien.
STANDARD: Ist der Kampf, wie ihn Isis im Irak betreibt, noch Terrorismus oder schon Kriegsführung?
Tophoven: Es ist das klassische Modell, wo aus ursprünglichen Suizidformationen eine guerillamäßige Gruppe mit militärischen Zügen entstanden ist. Man kann durchaus von einer asymmetrischen Kriegsführung sprechen.