Kirchenaustritte: „Wenn keiner mehr da ist, wer soll etwas ändern?“


Leere Kirchenbänke dürfen nicht einfach hingenommen werden, meint Welt-Autorin Claudia Becker
Foto: Pfarrei St. Bonifatius Berlin / flickr | CC-BY 2.0
Die Kirchenaustritte nehmen weiter zu. Dass die Stimme der Kirche die Gesellschaft immer weniger prägt, scheinen Konfessionsvertreter und (Noch-)Kirchenmitglieder hinzunehmen. Das meint Welt-Autorin Claudia Becker und fordert beide Gruppen auf, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden.

pro Medienmagazin

Der römisch-katholischen Kirche gehörten nur noch 30,3 Prozent der Deutschen an, zur Evangelischen Kirche Deutschland zählten nur noch 28,9 Prozent, schreibt Becker in ihrem Artikel „Die Kirchen bluten aus“. Beide Kirchen haben in den vergangenen zwei Jahren mehr als Hunderttausend Mitglieder verloren.

Grund für die vielen Austritte sei, dass sich beide Kirchen zu wenig am Zeitgeist und an den Bedürfnissen ihrer Mitglieder orientierten. An der Katholischen Kirche kritisiert Becker die fehlende Gleichberechtigung von Frauen und Männern und eine „Doppelmoral des Sexualkodexes“, der einerseits das Zölibat propagiere, andererseits Kindesmissbrauch in den Kirchen tolerieren. Über die Protestanten schreibt sie: „Aber auch eine evangelische Kirche, die so liberal ist, dass sie schon manchmal belanglos ist und so enspiritualisiert, dass sie sich kaum noch traut, vom Glauben zu sprechen, hat keine Zukunft.“ Schon in den Kindergottesdiensten solle mehr religiöse Erziehung vermittelt werden, anstatt „Bilder von der Arche Noah auszumalen“.

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4 Comments

  1. @Susanne
    Das ist ja das Problem des katholischen Eigentors. Die etwa 245 Dogmen sind ewig und absolut wahr, sie sind unantastbar. Papst Piuus IX hat sich und seinesgleichen als all-wissend erklärt, sein Wissen bekommt er direkt von Gott

    Bei der Abschaffung der Vorhölle hat man gut 1 Dutzend logische Kopfstände gemacht, bis diese nicht mehr durch ein Dogma festgelegt war und somit als Fehler gestrichen werden konnte. Wird irgendwann ein Dogma abgeschafft, dann ist der Papst nicht mehr Papst, die RKK nicht von Gott mit Wahrung der Religion beauftragt, die Bibel nicht mehr ewig wahr, die Taufe eine Dusche bei Wassermangel und das ganze Geschwurbel nur ein billiger Jahrmarktzauber

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  2. Wahrscheinlich gehen die beiden Kirchen in den nächsten 5 Jahren insolvent und dann wird unser Staat sie mit 20 Milliarden Euro pro Kirche retten, wie einst die Banken..

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  3. Aber was soll denn geändert werden?!Die Glaubenssätze,die Dogmen?!
    Die Kirche,vor allen Dingen die Katholische hält strickt an ihren Vereinsregeln fest.Und diese beinhalten nicht Frauenfreundlichtkeit,die vollständige Anerkennung anders Lebender ,Andersdenkender und anders Glaubender.Auch keine lebenswichtige und vernünftige Familienplanung und schon gar keine Gleichwertigkeit der Geschlechter.Das ist ein wichtiger Teil ihrer Grundsätze,die werden sie nie verändern.Oder gar das von einigen Frauen herbeigesehnte „Frauenpriesteramt“.Ich setze das in Gänsefüßchen,denn Frauen und Priesteramt schließen sich schon per Vereinssatzung aus.Mehr „religiöse Erziehung im Kindergottesdienst anstatt „Bilder von der Arche Noah ausmalen“,werden die Mythen und Legenden rund um Bibel und Co.dann wahrer und besser verträglich von ihrem Inhalt her?! Ich denke NEIN!Vielleicht glauben Menschen die die Kirche verlassen das ganze einfach nicht mehr,die Märchen der Bibel und der Redlichkeit der selbsternannten „Gottesvertreter“.

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