
Unglaubliches, Unerhörtes und Unvorstellbares ist im Norden Deutschlands passiert. Schleswig-Holstein wurde am 12. Januar 1950, mit der durch den Landtag verabschiedeten Landsatzung, Bundesland. Eine Landesverfassung wollte man sich mit der Einheit Deutschlands geben. So weit, so gut. Den Autoren der nördlichen Landesverfassung unterlief ein unglaublicher Fehler, die Landsatzung hatte keinen Gottesbezug.
Die Kieler Affäre um den damaligen Ministerpräsidenten Uwe Barschel führte 1990 zu einer umfassenden Verfassungs- und Parlamentsreform, die im Gesetz zur Änderung der Landessatzung für Schleswig-Holstein vom 13. Juni 1990 mündete.
So umfassend war die Reform nicht, Gott hatte immer noch keinen Eingang in die Verfassung des Landes gefunden.
Im April 2013 wurde durch die Fraktionen des Landtages ein Sonderausschuss „Verfassungsreform“ eingerichtet, u.a. soll geprüft werden inwieweit man eine Präambel einführen kann. Und diese Präambel soll natürlich einen Gottesbezug erhalten. 64 Jahre kamen die Menschen in Schleswig-Holstein ohne jedweden Gottesbezug in ihrem grundlegenden Landesgesetz aus. Nichts passierte, Gott ließ es zu und die Menschen dachte nicht weiter darüber nach. Nach allgemeiner Einschätzung braucht es keinen Gottesbezug, hat ja auch funktioniert. Das wäre Denkökonomie. In der Debatte zum Gottesbezug in der Landesverfassung scheint es aber nur Wolfgang Kubicki zu sein, der zu rationalem Denken fähig ist.
Torsten Albig nun, im Kieler Landtag:“eine Verfassung ohne Gott sei für ihn „unvorstellbar.“ Das ist anstaltsreif. 60% der Menschen in Schleswig-Holstein seien Kirchenmitglieder. Das Land brauche „eine Verfassung, die zu diesem Glaubens- und Wertegerüst passt“. Wieviele von den 60% gehen denn überhaupt noch in die Kirche? Wieviele sind denn nur noch dem Taufregister nach Angehörige ihrer Kirche? Das Kulturchristentum der Menschen braucht keine Kirchen und die Austrittszahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Politiker jedweder Coleur reden den Pfaffen das Wort, negierend, dass sie völlig an der Lebensrealität der Menschen vorbeireden. Das hat Albig mit den meisten Politikern gemeinsam, Realitäts-und Lebensfremdheit. Gott ist die Präambel der Landesverfassung scheißegal, es ist wieder einmal das Bodenpersonal, welches sich religiös prostituiert.
Nur der weltanschaulich neutrale Staat kann allen Individuen seines Gemeinwesen gerecht sein. Erst jüngst ist die römische Spukgestalt,, katholischer Vize-Gott, beim Spiel mit der Politik grandios gescheitert. Vor rund 8 Wochen wurde im Vatikan ein Friedensgebet für den Nahen Osten installiert. Wochen später waren die Friedenswünsche aller Beteiligten einen Dreck wert. Gebete sind intellektuelle Autoerotik und bei etlichen Menschen wirken sie auch so.
Irdische Gesetze sind für oder gegen die Menschen, aber eben weltlich und befinden sich nicht im göttlichen Erfahrungsraum. Politiker denen Gott in der Politik fehlt, solche Zustände unglaublich finden, sollten professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, die Zurechnungsfähigkeit darf angezweifelt werden.
Bliebe noch die Frage zu klären, was mit den 40% Nicht-Christen, Anders-und Ungläubigen passiert? Die haben sich dann den obskuren Gotteswahn-Vorstellungen ihrer Politiker zu unterwerfen. Demokratie sieht anders aus. Albig dilettiert in religiösen Dingen, 40% seiner Bevölkerung sind eine Größe auf die verzichtet werden kann.
Zum Abschluss ein Zitat von Immanuel Kant:
Ich nehme erstlich folgenden Satz als einen keines Beweises benötigten Grundsatz an: alles, was außer dem guten Lebenswandel der Mensch noch tun zu können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes.
(Kant, Werke Bd.7, Darmstadt 1968, S.842)
Herr Albig, herzlichen Glückwunsch zum Dodo und viel Spaß beim Afterdienst.
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