
Die Stadt Houston im US-Bundesstaat Texas zwingt eine Gruppe von Pastoren unter Strafandrohung, Predigten zu den Themen Homosexualität und sexuelle Identität bei der Stadt vorzulegen. Hintergrund ist ein Rechtsstreit. Christliche Organisationen sprechen von Einschüchterung.
Fünf Pastoren sollen demnach alle Predigten, in denen die Themen Homosexualität und sexuelle Identität an Houstons in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Bürgermeisterin Annise Parker angesprochen werden, vorlegen. Andernfalls droht ihnen eine Strafe. Ein Pastor wurde zudem aufgefordert, sämtliche Kommunikation mit Gemeindemitgliedern zu den Themen offenzulegen.
Der Hintergrund: Die Pastoren hatten zuvor gegen ein neues „Antidiskriminierungsgesetz“ der Stadt mobil gemacht. Das im Juni verabschiedete Gesetz hätte es beispielsweise Männern erlaubt, Damentoiletten aufzusuchen und umgekehrt. Kritiker hatten nach eigenen Angaben 50.000 Unterschriften dagegen gesammelt, um eine Volksabstimmung zu erzwingen – diese wurde von der Stadt wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten abgelehnt. Knapp über 17.000 Unterschriften waren nötig. Die Auszählung der Stimmen habe nach Angaben der Stadt ergeben, dass deutlich weniger gültige Stimmen abgegeben wurden.