
Premier Netanjahu fordert jüdische Europäer auf, nach Israel auszuwandern. Europa biete ihnen als Individuen keinen Schutz mehr. Der Kontinent verliert sein freiheitlich-demokratisches Gesicht.
Von Gil Yaron|DIE WELT
Mit seinem Aufruf, nach Israel auszuwandern, sagt Israels Premier Benjamin Netanjahu eigentlich nur, was der Zionismus seit jeher fordert: alle Juden der Welt in einem Staat zu einen. Vielen mag Netanjahus Aufforderung anachronistisch erscheinen – schließlich ist die Ära homogener Nationalstaaten längst vorbei.
Zudem wird die zionistische Definition der Juden als Nation, die zusammengehören wie Deutsche, Franzosen oder Italiener, der komplexen jüdischen Identität nicht gerecht: Viele mögen sich als Schicksalsgemeinschaft betrachten. Judentum ist aber mehr: Es ist Religion, Kultur, Geschichte, Tradition, alles das und nichts von alldem – nach jeweiliger individueller Gewichtung.
Am meisten empört Netanjahus Aufruf jedoch, weil er maßlos übertrieben scheint: Auch nach den Attentaten in Paris, Brüssel und Kopenhagen sterben in Israel mehr Menschen durch Terror als in ganz Europa.
das hat Israel schon verloren als es die ersten „Gewaltmaßnahmen“ im Westjordanland unternahm……………………
Gefällt mirGefällt mir