Türkei: Säkularisierungsorder von ganz oben


Die Türkische Nationalversammlung "Der Souverän ist ausnahmslos das Volk" (Mustafa Kemal Atatürk) © meclishaber.gov.tr, bearb. MiG
Die Türkische Nationalversammlung „Der Souverän ist ausnahmslos das Volk“ (Mustafa Kemal Atatürk) © meclishaber.gov.tr, bearb. MiG
Die Türkei muss Islamunterricht als Pflichtfach an staatlichen Schulen abschaffen. Der Europäische Menschengerichtshof hat das Land dazu verpflichtet.


taz.de

Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg hat die Türkei in letzter Instanz aufgefordert, Islamunterricht als Pflichtfach an staatlichen Schulen abzuschaffen. Laut türkischen Medien vom Donnerstag wies das Straßburger Gericht einen Einspruch der Türkei ab. Somit ist die Regierung in Ankara nun verpflichtet, das Urteil umzusetzen und die Teilnahmepflicht am sunnitisch geprägten Religionsunterricht für muslimische Schüler aufzuheben. Dem widersetzte sich die islamisch-konservative Regierung bislang.

Grundlage für das Urteil war die Klage türkischer Aleviten, einer liberalen Spielart des Islam. Ankara erkennt die Aleviten nicht als eigenständige Religionsgemeinschaft an und verlangt deshalb die Teilnahme alevitischer Schüler am Pflichtfach Religion. Jüdische und christliche Schüler sind von der Pflichtteilnahme ausgenommen. Alevitische Gläubige äußern immer wieder Vorwürfe, sie würden von der sunnitischen Mehrheit in der Türkei diskriminiert.

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2 Comments

  1. eine poplige Anordnung,der Staat ist einmal nicht Mitglied und wenn dann wäre es sowas von einfach nur Schüler aufzunehmen die ausserhalb der Schule Religionspatenunterricht nehmen……….der Menschengerichtshof ist damit so was von lächerlich,prüde,dumm…………………dämlich……….
    Ihm feht ein wenig Geist……………….

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    1. Bitte den Europarat in Strassburg nicht mit der EU in Brüssel verwechseln. 😉

      Dem Europarat gehören 47 Staaten mit 820 Millionen Büger an. Um Mitglied zu werden, muss ein Staat die Europäische Menschenrechtskonvention anerkennen und Entscheide des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte EGfMR in nationales Recht umsetzen. Seine Mitglieder müssen z. B. auf die Todesstrafe verzichten. Präsident Putin z. B. setzte mit der Aufnahme nach Strassburg damals die Todesstrafe in der Russischen Föderation aus. Russland übernahm z. B. auch den Blasphemieparagrafen 166 des deutschen Strafgesetzbuches, weil der vom EGfMR bisher noch nicht kassiert worden ist. 😉

      http://de.m.wikipedia.org/wiki/Europarat#Mitglieder

      Die Türkei wird sich einen Ausschluss aus dem EuropaRat wegen des bescheuerten Zwangsunterricht in sunnitischem Islam nicht leisten können; weil der übrigens in der Verfassung des Staatsgründers Mustafa Kemal AtaTürk – dem französischen Vorbild folgend – laïzistisch ist, viel moderner als die unsrige. 😉

      http://de.wikipedia.org/wiki/Mustafa_Kemal_Atatürk

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