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Expertentagung beleuchtet Gefahren und Prävention – Die Moderne ist den Dschihadisten ein Dorn im Auge. Doch das hält sie nicht davon ab, für ihren Kampf auf die neuesten Techniken zu setzen
Von Michaela Koller|kath.net
In der Mitte der hufeisenförmigen Runde von mehr als 70 Tagungsteilnehmern schwebt ein Objekt. Es sieht aus wie ein Sportwagenlenkrad und befindet sich zwei Meter über dem Teppichboden des Seminarraums. Simon Jacob, Vorsitzender des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD), führt die Drohne vor und filmt alles aus der Vogelperspektive. Das Besondere: Er steuert das Gerät allein über die Sensorik seines Mobiltelefons.
Jakob könnte auch aus einem Versteck die Teilnehmer der Tagung der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) in Wildbad Kreuth, darunter etliche Sicherheitsexperten, filmen. «Mit solchen Drohnen arbeitet der Islamische Staat (IS)», erklärt der syrisch-orthodoxe Christ. Früher sei diese Spionagetechnik sperrig und teuer gewesen. «Eines Transporters und 20.000 US-Dollar» hätte es bedurft. Das vorgeführte Gerät koste etwas mehr als 500 US-Dollar. Der irakische Christ Sharbil Hanna Matty aus Erbil, Direktor von Suroyo TV, bestätigt, solche Drohnen schon im Irak gesehen zu haben.