Antidiskriminierungsstelle dringt auf „Ehe für alle“


Anlässlich des Christopher Street Days bekräftigt die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, ihre Forderung nach einer Öffnung der Ehe für Homosexuelle.


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Bild: bpb.de
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„Ein sichtbares Zeichen für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung ist überfällig“, sagte sie am Donnerstag in Berlin. Menschen, die sich lieben, dürften in den meisten Ländern der westlichen Welt heiraten, in Deutschland dagegen nicht. „Dafür kann niemand auch nur ein einziges überzeugendes Argument vorbringen“, sagte sie.

Lüders forderte die Abgeordneten des Bundestages zu einem überparteilichen Gruppenantrag auf. „Die Debatte der vergangenen Wochen hat gezeigt, dass es in allen Parteien Abgeordnete gibt, die die Öffnung der Ehe mittragen“, sagte sie.

Lüders: Unrecht wiedergutgemachen

Zudem rief die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle dazu auf, ehemals nach dem Paragrafen 175 Verurteilte zu rehabilitieren und zu entschädigen. Er stellte Homosexualität unter Strafe. „Es ist kaum zu fassen, dass Deutschland dieses Unrecht immer noch nicht wiedergutgemacht hat“, sagte Lüders. Der im Kaiserreich erlassene und erst 1994 abgeschaffte Paragraf sei ein „Makel der Rechtsgeschichte“.