Künstliche Nervenzelle arbeitet wie echte


Bild: TR

Es klingt ein bisschen wie Science Fiction, Nervenzellen künstlich im Labor nachzubauen. Genau das ist der Arbeitsgruppe um Agneta Richter-Dahlfors vom Stockholmer Karolinska-Institut gelungen.

Von Hanns-J. Neubert|Technology Review

Genau wie echte Neuronen leiten ihre Polymer-Neuronen Nervenimpulse gezielt und genau nur an die Zellen weiter, die auch reagieren sollen. Sie wären zum Beispiel für Parkinson- und Epilepsie-Kranke ein Segen.

Da sich Nervenzellen aus Stammzellen noch nicht zuverlässig züchten lassen, sind die Patienten bislang auf Medikamente oder implantierte Elektroden angewiesen, um Linderung zu erfahren. Doch Medikamente und ihre Nebenwirkungen beeinflussen oft den ganzen Körper. Und auch Elektroden wirken nicht immer zielgerichtet, sondern regen auch unerwünschte Gehirngebiete an.

Der schwedische Prototyp besteht aus einem elektrisch leitfähigen, mehrere Zentimeter langen Polymerfaden, der mit biochemischen Botenstoffen, sogenannten Neurotransmittern, getränkt ist. Das Vorderende des Kunstneurons enthält einen Sensor, der auf den Botenstoff von echten Nervenzellen reagiert.

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