„Wahnsinnige Vorwürfe“: Journalist Fittipaldi im Vatikan vernommen


Im Visier des Vatikans: Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi, Autor des Sachbuchs „Avarizia“ (Geiz). Bild: stol.it
Der italienische Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi, Autor des Sachbuchs „Avarizia“ (Geiz) über die Missstände im Vatikan, ist von den vatikanischen Justizbehörden vernommen worden. „Ich habe vor nichts Angst. Ich bin lediglich meiner Arbeit nach den journalistischen Regeln nachgegangen“, sagte Fittipaldi im Gespräch mit ausländischen Journalisten am Dienstag in Rom.
 

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„Ich halte mein Verhalten vom journalistischen Standpunkt vollkommen legal. Jeder Journalist hat in jedem Teil der Welt die Pflicht, der Öffentlichkeit Fakten zu berichten. Die Vorwürfe, die gegen mich erhoben werden, sind einfach wahnsinnig. In keinem westlichen Land gibt es derartige strikte Regeln über Meinungs- und Medienfreiheit wie im Vatikan“, berichtete Fittipaldi.

Haft wegen Veröffentlichung von Dokumenten?

Fittipaldi drohen zwischen vier und acht Jahren Haft wegen Veröffentlichung von Dokumenten, die die Sicherheit des Vatikans aufs Spiel setzen. „Diese Ermittlungen gegen uns sind ein Unicum“, sagte Fittipaldi.

Erst nach dem ersten Fall von Vatileaks um den wegen Dokumentenentwendung verurteilten Papst-Diener Paolo Gabriele hatte Papst Franziskus 2013 die Strafen für diesen Tatbestand verschärft.

Sollten der Vatikan bei den italienischen Behörden seine Auslieferung beantragen, so Fittipaldi, sei er überzeugt, dass Italien den Antrag ablehnen werde, da er wie ein freier Journalist gehandelt habe.

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