
US-Verteidigungsminister Ashton B. Carter will der Terrormiliz IS den Todesstoß versetzen. Die Chancen stehen gut. Denn der IS ist deutlich geschwächt – und das gleich an mehreren Stellen.
Von Alfred Hackensberger|DIE WELT
Amerika und seine Verbündeten wollen die Gelegenheit beim Schopf packen: Der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) soll mit der Befreiung von Rakka und Mossul der Todesstoß versetzt werden. Dieser Plan von US-Verteidigungsminister Ashton B. Carter samt der Verbündeten in Syrien und im Irak ist realistisch. Denn der IS ist so schwach wie nie zuvor:
1. Fehlende Mobilität
Wegen drohender Luftangriffe können sich die Extremisten nicht mehr frei bewegen. Sie können ihre Kämpfer nur nachts und nur in kleinen Trupps transportieren. Schwere Artillerie kann nicht mehr eingesetzt werden. Angriffe auf breiter Front sind nur und schwersten Bedingungen und aufwendigen Vorbereitungen möglich.
2. Verluste von Führern, Kämpfern und Kriegsgerät
Die Bomben der Koalition töteten über 10.000 IS-Kämpfer. Darunter waren Dutzende von Führern der Terrorgruppe. Die routiniertesten und kampferprobtesten Kämpfer der ersten Generation sind längst gefallen. Das Arsenal an schweren Waffen wurde signifikant dezimiert oder muss aus Angst vor Luftangriffen versteckt bleiben.