
Marschieren die besorgten Bürger, schalten die Kirchenherren das Licht aus. Diese Geste reicht aber nicht: Jeder Christ muss sich gegen die unchristliche Botschaft von AfD und Pegida stellen.
Von Alexander Görlach|SpON
Die katholische Kirche positioniert sich nachhaltig gegen die sogenannte Alternative für Deutschland. Nachdem unter anderem die Bischöfe in Köln und Erfurt die Beleuchtung ihrer Kathedralkirchen abgeschaltet haben, um den Märschen der neuen Rechten nicht etwa eine festliche Kulisse zu ermöglichen, sind nun die Kirchenmitglieder mitgezogen und haben die AfD wissen lassen, dass ihre Anwesenheit beim nächsten Katholikentag in Leipzig nicht erwünscht ist.
Selten zogen Kirchenführung und Laien in der jüngeren Vergangenheit in einer Sache so gemeinschaftlich vereint an einem Strang. Absorbiert von Sorgen um klerikalen Nachwuchs, Mitgliederschwund und Glaubwürdigkeitsverlust durch den abscheulichen Missbrauchsskandal hat die katholische Kirche in den letzten Jahren an vielen Debatten nicht mehr wirklich teilgenommen. Das Auftreten der neuen Rechten in der deutschen Öffentlichkeit und Politik zwingt sie nun förmlich dazu.