
Mit Blick auf hohe Austrittszahlen empfiehlt der Freiburger Religionssoziologe Michael Ebertz den Kirchen mehr Lebensnähe. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg attestierte der Theologe Katholiken und Protestanten am Wochenende ein massives Nachwuchsproblem; das gelte europaweit.
„90 Prozent der deutschen Katholiken sparen sich die Sonntagsmesse und sehen darin – anders als der Katechismus – keine schwere Sünde“, sagte Ebertz. „Und aus anderen Untersuchungen wissen wir, dass der Gottesdienstbesuch bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland gegen Null tendiert.“
Als Ursache sieht Ebertz auch die Form der Gottesdienste. „Es gibt eine regelrechte Schere zwischen den kirchlichen Riten, die allein das Transzendente im Blick haben, und denjenigen kirchlichen Vollzügen, die relevante Bezüge des Lebens mit Transzendenz verbinden“, sagte der Theologe mit Blick auf den weiter zurückgehenden Gottesdienstbesuch. Erstkommunion, Hochzeiten, Taufen oder Beerdigungen fänden nach wie vor Zustimmung. „Ausgerechnet die Messe, die vom Klerus als Höhepunkt und Quell kirchlichen Lebens gedeutet wird, verliert dramatisch an Boden.“
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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