Zwölf Millionen Mitglieder haben die Kirchen in Deutschland innerhalb einer Generation verloren. An der christlichen Prägung des Landes wird das nichts ändern.
Von Matthias Drobinski | Süddeutsche.de
Es müsste den christlichen Kirchen eigentlich gutgehen in Deutschland, in ganz Westeuropa. Die Katholiken können sich über einen Papst Franziskus freuen, dem die Herzen zufliegen, weit über seine Kirche hinaus, bescheiden, väterlich und kapitalismuskritisch, wie er ist. Die Protestanten stehen vorm großen Reformationsjubiläum, das am 31. Oktober losgeht; es wird viel öffentliche Aufmerksamkeit bringen und die Erkenntnis, dass es insgesamt doch sehr gut war, dass es die Reformation gab und nun die evangelische Kirche gibt. In der Flüchtlingskrise haben sich beide Kirchen als Anwälte der Heimatlosen und Schwachen profiliert, ihre Sozialarbeit wird geschätzt. Und jetzt, wo so heftig über den Islam und seine künftige Rolle im Land debattiert wird, müsste doch eigentlich die Besinnung auf ihre christlichen Wurzeln viele dazu bringen, dass sie mal wieder in die Kirche gehen und sich sagen: Hier ist es gut, hier mache ich mit.
Mein Leserbrief an die SZ ( http://www.atheologie.de/blog/?p=667 ) zu diesem Artikel wurde am 5.9. in Auszügen veröffentlicht.
In der SZ, gleicher Tag, gleiche Seite, wurde übrigens der gute Artikel „Minarett statt Minirock“ von Sonja Zekri, http://www.sueddeutsche.de/politik/naher-osten-minarett-statt-minirock-1.3128095, veröffentlicht.
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Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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