Der Präsident nutzt seine steigenden Beliebtheitswerte, um seine Macht weiter auszubauen. Er hat große Pläne für sich und sein Land.
Von Mike Szymanski | Süddeutsche.de
Die Türkei befindet sich in einer Zwischenphase, sie heißt: Ausnahmezustand. Dass das Land nach dem Putschversuch am 15. Juli irgendwann einmal wieder in seinen ursprünglichen Betriebsmodus zurückkehrt, scheint ungewisser denn je zu sein. Denn Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan macht regelrecht Wahlkampf.
Sechs Auftritte an zwei Tagen – er hat große Pläne für sich und sein Land. Bei einem Auftritt im zentralanatolischen Konya beschrieb er, wie er sein Land sieht: Er verglich die Türkei mit einem Auto mit durchdrehenden Rädern, das nicht vom Fleck komme. Der Grund dafür? Das Regierungssystem, nicht der Fahrer.