
Ägyprische Behörden übten in hunderten Fällen unzulässig Druck auf Bürger aus
Von Astrid Frefel | derStandard.at
Zwar sollte die ägyptische Verfassung Reisefreiheit garantieren, doch immer öfter wird dieses Grundrecht mit Füßen getreten, etwa im Fall des bekannten TV-Moderators Amr el-Leithy. Als er am Donnerstag privat mit seiner Familie nach Dubai fliegen wollte, leuchtete bei der Passkontrolle am Flughafen in Kairo die rote Lampe auf: Ausreiseverbot.
Der Fernsehmann twitterte später, dass es ihm noch nicht gelungen sei, den offiziellen Grund zu erfahren. Vermutet wurde, die Maßnahme könnte mit einer TV-Sendung Mitte Oktober zusammenhängen, in der ein Tuk-Tuk-Fahrer interviewt wurde, der sich in starken Worten über die Wirtschaftsmisere ausließ und auch die Politik von Präsident Abdelfattah al-Sisi harsch kritisierte. In kurzer Zeit hatte die Sequenz im Internet Millionen Klicks erreicht und wurde Tagesgespräch.