
Um den Kursverlust der türkischen Währung zu stoppen, ruft Erdogan dazu auf, Devisen in Lira zu tauschen. Es gelte, die Pläne „gewisser Leute“ zu durchkreuzen. Wer diese sind, verrät Erdogan nicht.
Von Deniz Yücel | DIE WELT
Die Fußgängerzone von Besiktas ist eines der quirligsten Viertel von Istanbul. Tagsüber sind die zahlreichen Geschäfte gut besucht, abends die vielen Bars und Raki-Restaurants.
Und bei Heimspielen des amtierenden türkischen Fußballmeisters kann man sich zwischen feiernden Fans und dem Wochenendtrubel nur mit größter Mühe durch die Gassen der Altstadt bewegen.
Gemessen daran ist an diesem trüben Dezembernachmittag nicht viel los – auch nicht in den Wechselstuben. „Das ist Besiktas, hier wechselt niemand seine Dollar, nur weil der Staatspräsident das will“, sagt ein Mitarbeiter. „Bevor die Leute hier auf Erdogan hören, kaufen sie eher aus Trotz Dollar.“