Dass Jesus gelebt habe, ist nicht mit letzter Sicherheit zu sagen


Richard David Precht (2012), Bild: wikimedia.org/CC BY-SA 3.0 de/ Jens Komossa
Richard David Precht (2012), Bild: wikimedia.org/CC BY-SA 3.0 de/ Jens Komossa
Er ist ein attraktiver Mann, er kann sehr gut reden, und er versteht es, das Philosophieren als Genuss des Wissens und des Denkens zu vermitteln: Richard David Precht (52), Bestseller-Autor („Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“) und Moderator der interessanten ZDF-Philosophiesendung „Precht“.

Von Stefan Meetschen | Die Tagespost

Nun liegt der erste Band einer auf insgesamt drei Bände angelegten Philosophiegeschichte Prechts vor und eigentlich könnte man diesen ersten Band sehr loben. Von der Antike bis zum Mittelalter, von Thales von Miles bis Meister Eckhart, von Platon und Aristoteles bis zu Augustinus und Thomas von Aquin – leicht verständlich, unterhaltsam und chronologisch führt Precht den Leser durch die verschiedenen Bezirke der Wahrheitssuche. Scharfsinnig und ohne falschen Respekt vor den Unzulänglichkeiten der Geistesgrößen des Abendlandes.

Beispiel Aristoteles: „Bei aller Hochachtung vor Aristoteles können wir eines nicht übersehen. Seine gesamte politische Philosophie ist auf dem Grundsatz aufgebaut, dass der tugendhafte Bürger nicht arbeitet.“ Schlimmer noch: „Arbeiten zu müssen bedeutet für Aristoteles, von der Tugend ausgeschlossen zu sein. Damit fallen Frauen und Sklaven durch den Rost… Für Aristoteles sind Frauen und Sklaven kognitive Mängelwesen.“ Precht folgert: „Aristoteles bescheinigt Frauen und Sklaven nicht nur eine unveränderliche Natur, sondern er zieht daraus auch politische Schlüsse. Dabei weiß er als Logiker eigentlich genau, dass man politische Spielregeln nicht lückenlos aus der Natur des Menschen ableiten kann.“

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3 Comments

  1. Möglich, das Jesus gelebt hat, es soll ja zu seiner Zeit massenweise selbsternannte, spinnerte Propheten gegeben haben. Sehr zum Ärger der römischen Besatzungsmacht und vieler religiotisch-jüdischer Zeitgenossen, welche sich derer oft und ohne großes Aufsehen, kurzerhand durch kreuzigen, entledigt haben. Aus dem Schreinergesellen haben erst viel später einige abgehobene Fanatiker einen „Gott“ gemacht. Ob er tatsächlich gelebt hat spielt für diese Geschichte keine wesentliche Rolle. Was zählt ist, dass das Geschäft mit seinem Namen bis heute ausserordentlich einträglich ist.

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