
500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag wandelt sich das Christentum aufs Neue. Es wächst – in Afrika, Asien und Lateinamerika. Und es wird konservativer, auch charismatischer.
Von Malte Lehming | DER TAGESSPIEGEL
Es wird bunt und fröhlich, fromm und politisch, kritisch und engagiert. Ende Mai feiern die Teilnehmer des Evangelischen Kirchentages in Berlin und Wittenberg das 500. Jubiläum der Reformation. Nun ist zu Martin Luther fast alles gesagt, auch seine Schattenseiten wurden gründlich ausgeleuchtet. Mit den Katholiken wiederum wurden sämtliche Erregungspotenziale schon im Voraus abgeklärt. Der Feier steht also nichts mehr im Weg. Außerdem ist das Interesse an dem Mammut-Ereignis sicher groß genug, um vergessen zu lassen, dass der Osten Deutschlands die mit Abstand gottesfernste Region der Welt ist.