
Angesichts des Niedergangs des Islamischen Staats baut al-Qaida Hamza, den Sohn von Osama bin Laden, zum neuen Führer auf
Von Florian Rötzer | TELEPOLIS
Ex-US-Präsident Barack Obama hatte schon einmal erklärt, al-Qaida sei im Untergehen. 2011 hatte er einen verdeckten Einsatz von Spezialtruppen in Pakistan bewilligt, um den zwar schon nicht mehr aktiven, aber noch prominenten al-Qaida-Gründer Osama bin Laden zu töten. Die Tötungsmission, bei der auch ein Sohn von Bin Laden ums Leben kam, verursachte zwar Aufmerksamkeit, hatte allerdings auf al-Qaida keinen großen Einfluss.
Die Terrororganisation war zwar weitgehend aus Afghanistan und zeitweise auch aus dem Irak verschwunden, aber in anderen Ländern wie dem Jemen, Somalia oder Syrien, auch in Indien oder Libyen aktiv. Mit dem Arabischen Frühling verbreitete sich al-Qaida erneut im Irak und in Syrien, dort kam es allerdings zu einem Bruch mit dem Islamischen Staat, der wie schon al-Qaida im Irak unter Sarkawi noch brutaler auftrat, rigoros auch gegen Schiiten vorging und ein Kalifat errichten wollte.
Die militärischen „Erfolge“ des Islamischen Staats, der auch eine massive Propagandaarbeit machte und mit seinen ästhetisch fabrizierten Tötungs- und Vernichtungsvideos sowohl Faszination als auch Angst und Schrecken verursachte, ließen die stärker international auf die Ummah ausgerichtete al-Qaida ins Hintertreffen geraten, was sich auch im Hinblick auf Zulauf, Finanzen und Waffen zeigte. Zudem fehlte al-Qaida eine prominente Figur. Zwar lag die Führung, wenn man dies bei dem losen Netzwerk so sagen kann, bei Osama bin Ladens Vize Sawahiri, aber gegen die geheimnisvolle Präsenz und scheinbare Macht von IS-Führer al-Bagdadi kam er nicht an.
Hat dies auf Die Erste Eslarner Zeitung – Aus und über Eslarn, sowie die bayerisch-tschechische Region! rebloggt.
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