Sahra Wagenknecht: Kirche und Sozialismus sind kein Gegensatz


Bild: Die Linke/Landesverband Rheinland-Pfalz
Die Linken-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht wünscht sich von den Kirchen eine stärkere kritische Begleitung der Politik. Im Interview zieht sie zudem Parallelen zwischen Christentum und Sozialismus und stellt sich hinter die Staats-Kirchen-Verträge.

Interview Anna Mertens, Christoph Scholz | domradio.de

KNA: Will die Linke auch zur Bundestagswahl mit Papst Franziskus-Plakaten werben?

Wagenknecht: Ich fand das damals in Rheinland-Pfalz eine gute Idee. Wir wollen den Papst nicht vereinnahmen. Aber seine Kritik an der Gleichgültigkeit gegenüber Tod und Elend auf dieser Welt ist beispielhaft. Seine Aussage „diese Wirtschaft tötet“ ist leider hochaktuell.

KNA: Ist die historische Entgegenstellung von Kirche und Sozialismus für Sie überwunden?

Wagenknecht: Für mich gibt es da keinen Gegensatz. Sicherlich haben die Kirchen in ihrem Verhältnis zu Macht und Unterdrückung eine widersprüchliche Geschichte. Das gilt allerdings auch für die Parteien, die sich auf den Sozialismus berufen haben. Ich sehe in der christlichen Religion ganz viel, was dem Bestreben von Sozialisten ähnelt. Wenn ich mit Christen diskutiere, bin ich immer wieder überrascht, wie viele Gemeinsamkeiten es gibt. Das Gebot der Nächstenliebe und das Gebot der Solidarität stehen beide im Widerspruch zur neoliberalen Ellbogengesellschaft.

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