
Bis auf Weiteres werden nur konservative muslimische Vereine im Beirat für die Berliner Islam-Theologie vertreten sein. Die Liberalen werden vertröstet.
Von Amory Burchard | DER TAGESSPIEGEL
Liberale Verbände und Initiativen haben auf absehbare Zeit keine Chance, am Entstehen einer islamischen Theologie an der Humboldt-Universität mitzuwirken. Der Gründungsbeauftragte Michael Borgolte schloss eine entsprechende Erweiterung des Beirats erneut aus, weil eine Zuwahl zum jetzigen Zeitpunkt das „sorgsam austarierte Gleichgewicht“ unter den fünf bislang beteiligten Verbänden aushebeln würde.
Einen „Rückschlag um ein Jahr“ will Borgolte nicht riskieren, wie er am Montag im Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses bei einer Anhörung auf Antrag der CDU deutlich machte.
Staatssekretär: Liberale Stimmen auch in konservativen Verbänden
Die ebenfalls angehörte Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, Nushin Atmaca, wurde vertröstet. Eine Revision bei den Mitgliedern könnte sich etwa ergeben, falls es bei einem Verband eine „zu starke Nähe zu einer Staatsregierung gibt“, erläuterte Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach.