
Die katholische Kirche in Deutschland wird von Finanzskandalen erschüttert. Wie zuvor die Vatikanbank. Dort wurden beim Großreinemachen die Kurien-Kleriker durch Nicht-Priester ersetzt. Jetzt wird die Uhr offenbar erneut zurückgedreht. Geistliche geben wieder den Ton an. Das Aus für Laien?
Von Thomas Migge | Deutschlandfunk
„Ich frage mich immer wieder, auch jetzt, wieso die Reformen, die Papst Franziskus in die Wege leitet, jedes Mal ab einem bestimmten Punkt an Schubkraft verlieren oder aber – trotz vieler schöner Worte – aufgegeben und nie in die Realität umgesetzt werden.“
Der Journalist Gianluigi Nuzzi, Autor verschiedener Enthüllungsbücher zur vatikanischen Finanzpolitik, hatte große Hoffnungen in Papst Franziskus gesetzt – vor allem in Sachen Vatikanbank IOR. Dass sie jetzt wieder überwiegend von katholischen Geistlichen geführt wird, ist für den Vatikanexperten Nuzzi ein Rückschritt in längst vergangen geglaubte Zeiten:
„Wir müssen vorsichtig sein, auch wenn die meisten Medien lange Zeit berichteten, dass mit Franziskus‘ IOR-Reform alles besser werde, dass alles fortan transparent ablaufen würde.“