Missbrauchsvorwurf in der katholischen Kirche Australiens


Der australische Kardinal George Pell und heutige Finanzchef des Vatikans bestreitet die Vorwürfe (AFP / Alberto Pizzoli)
Dem heutigen Finanzchef des Vatikans George Kardinal Pell wird vorgeworfen, mehrere Jungen während seiner Amtszeit in Australien sexuell belästigt zu haben. Diesen Vorwürfen hat er sich lange nicht gestellt. Nun muss er sich in Melbourn persönlich vor Gericht verantworten.

Von Andreas Stummer | Deutschlandfunk

Ein nasskalter Abend in Ballarat, eineinhalb Autostunden westlich von Melbourne. Der Spätgottesdienst in der St. Alipius-Kirche ist zu Ende, die Mantelkrägen hochgeschlagen kommen die Gläubigen in kleinen Gruppen aus der Messe. Der unscheinbare Ziegelbau ist Lichtjahre vom Prunk des Vatikans entfernt, hier hat Kurienkardinal Georg Pell, Australiens ranghöchster Geistlicher, seine ersten Predigten gehalten.

Heute ist der 76-Jährige als Finanzchef des Vatikans die rechte Hand des Papstes, doch kommenden Montag muss er sich persönlich in Melbourne vor Gericht wegen angeblicher Sexualstraftaten verantworten. Pell wird vorgeworfen in den 1970er- und 1980er-Jahren in Ballarat Kinder missbraucht und sich vor ihnen entblößt zu haben.

weiterlesen