Der Hexenhammer: Wie ein grausamer Bestseller die Hexenjagd vorantrieb


Bild: mauritius images / Lanmas / Alamy
Wie besessen ist Inquisitor Heinrich Kramer von den vermeintlichen Gefahren durch böse Zauberinnen. Der Geistliche verfasst den »Hexenhammer«, einen Ratgeber, in dem er all sein Wissen über Schwarze Magie sammelt – und befeuert so eine Menschenjagd, der Zehntausende Frauen zum Opfer fallen
.

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Heinrich Kramer: Vom Mönch zum Besessenen

Was für eine Niederlage! Heinrich Kramer, Inquisitor und vom Papst beauftragter Hexenjäger, muss 1485 in Innsbruck erleben, wie sieben von ihm der Schwarzen Magie beschuldigte Frauen einfach in die Freiheit entlassen werden. Mehr noch: Auf einmal ist er es, gegen den Anschuldigungen erhoben werden. Doch Kramer wird sich wehren. Mit einem Buch, das die Hexenverfolgung schon bald zu einem Instrument vieltausendfachen Mordes macht.

Jahrhundertelang haben sich die Häscher der Inquisition vor allem auf Glaubensabtrünnige konzentriert. Gegen vermeintliche Hexen, nach Ansicht der Kirche mit dem Teufel verbündet, gab es dagegen kaum Verfahren. Doch ab etwa 1430 schüren Priester und Theologen die Angst vor Hexen­gemeinschaften. In jener Zeit erhält Heinrich Kramer, um 1430 im elsässischen Schlettstadt geboren, seine Ausbildung. Er studiert vermutlich im örtlichen Dominikanerkloster und wird Inquisitor. Ab etwa 1474 klagt er als reisender Ermittler Hexen an. Doch häufig gibt es mit Bürgermeistern und Fürsten Strei­tereien um die Zuständigkeit.

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