Plädoyer für die Neutralität des Staates in religiösen Fragen


Buchcover „Staat ohne Gott“ von Horst Dreier, im Hintergrund die Symbole der Weltreligionen (Verlag C.H.Beck / dpa / Urs Fueller)
Wohltuend besonnene Gedanken mitten in der hitzigen Debatte über den Islam: Der Verfassungsrechtler Horst Dreier formuliert in seinem Buch „Staat ohne Gott“ ein klares Plädoyer für die Religion als Privatsache – und einen Staat, der die Finger davon lässt.

Von Kirsten Dietrich | Deutschlandfunk Kultur

„Staat ohne Gott“ – das klingt wie eine Kampfschrift gegen die Religion, ist es aber nicht. Horst Dreier stellt gleich auf der ersten Seite klar: Welt, Gesellschaft, jeder einzelne Mensch, sie alle sollen Gott und Glauben gerne haben und behalten. Einzig der Staat muss die Finger von der Religion lassen. Das „Seelenheil des Bürgers geht den Staat nichts mehr an“, und er hat sich mit keiner Religion gemein zu machen, vertrete die auch noch so grundgesetzeskompatible Werte.

Das ist genau so im Grundgesetz festgelegt, muss aber heute neu betont werden: Denn von der einen Seite kritisieren organisiert nichtreligiöse Menschen die immer noch bestehenden Rechte und Pflichten, die der Staat organisierten Religionsgemeinschaften und vor allem den christlichen Kirchen einräumt.

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