
Der türkische Verband Ditib steht für Nationalismus und Hetze, kritisiert der CDU-Abgeordnete Christoph de Vries. Deshalb sei die Teilnahme seines Parteikollegen, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, an einer Moscheeeinweihung ein Fehler.
Von Christoph de Vries | DIE WELT
Kaum eine Woche vergeht ohne Debatte darüber, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht. Ein wenig verspätet wollte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) diese Frage auch für Nordrhein-Westfalen beantworten und hofierte mit seiner Teilnahme an der Eröffnung der Yunus-Emre-Moschee in Aachen ausgerechnet die türkisch-islamische Ditib-Gemeinde, die als verlängerter Arm Erdogans regelmäßig in der Kritik steht.
Aber wie kann ein Islam zu Deutschland gehören, in dem fundamentalistische Haltungen, die mit den Grundprinzipien einer modernen, freiheitlichen Gesellschaft unvereinbar sind, unter Muslimen weit verbreitet sind? Studien des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie des Kriminologen Christian Pfeiffer zufolge betrachtet fast jeder zweite Türkeistämmige die Befolgung der Gebote des Korans für wichtiger als unsere Gesetze, und knapp jeder Vierte meint, dass Muslime einer Frau nicht die Hand schütteln sollten.