
AfD-Chef Alexander Gauland versucht, den auch jenseits seiner eigenen Partei um sich greifenden Niedergangsfantasien und Negativismen Futter zu geben. Empörung allein reicht da nicht, Selbstreflexion ist gefragt.
Von Matthias Kamann | DIE WELT
Da hat Alexander Gauland mal wieder Stoff für Empörung geliefert. Der AfD-Chef verglich die demokratische Bundesrepublik mit der DDR-Diktatur: An deren „letzte Monate“ fühle er sich derzeit „erinnert“, sagte Gauland auf dem Parteitag am Wochenende und rückte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Nähe von Erich Honecker.
Wieder, so meinte Gauland, „verkommt ein Land, weil seine Führung verbohrt einer zerstörerischen Ideologie folgt“. Ein „Regime“, eine „Art Politbüro“, habe sich mittlerweile gebildet, und die Opposition werde „bekämpft“.