
Die evangelische Kirche in der Pfalz streitet um ein Projekt der Künstlerin Silvia Meinke, für das sie Seiten aus der Bibel heraustrennt. Die Landeskirche Speyer findet das gut, die Bezirkssynode Kaiserslautern überhaupt nicht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Es ist das am häufigsten gedruckte Schriftwerk der Welt. Präsidenten legen beim Amtseid ihre Hand darauf, Glaubensgemeinschaften deponieren sie in Hotelzimmern, den Gläubigen gilt sie als Heilige Schrift: die Bibel. In der Pfalz ist um die Bibel nun ein Streit entbrannt. Eignet sie sich für ein ungewöhnliches Kunstprojekt? Ja, sagt die Landeskirche in Speyer. Nein, sagt die Bezirkssynode Kaiserslautern. Beide schätzen die Bibel – aber aus diesem Respekt ziehen sie völlig unterschiedliche Schlüsse.
Der Konflikt dreht sich um ein Projekt von Silvia Mielke. Die Künstlerin aus Jockgrim (Kreis Germersheim) entwickelte im Auftrag der Evangelischen Landeskirche die Idee, einzelne Seiten aus alten Bibeln herauszutrennen und zu falten. Die Blätter werden zu einem Band gefügt und auf mächtige Kabeltrommeln gerollt. So entstehe ein gemeinsames Band der Kirchengemeinden. „Die Kabelrollen symbolisieren Kommunikation“, sagt Pfarrerin Mechthild Werner, Initiatorin des Projekts „Vielfalten“. Da 2017 für die Gemeinden neue Luther-Bibeln angeschafft wurden, konnte man aus den alten von 1984 Kunst machen.
Die haben Sorgen. Mann, Mann, Mann.
(Obwohl: Da gehört nicht nur die Bibel auf eine Kabeltrommel gespannt. 😉 )
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