
Die Al-Kuds-Kampagne der Türkei ist ein weiterer Beleg für deren fortschreitenden Wandel hin zum Islamismus. Der Schulterschluss mit Hamas-Ideologen, die Selbstmordattentate befürworten, gehört dazu.
Joseph Croitoru | Neue Zürcher Zeitung
Dass die türkische AKP-Regierung den Islamismus zunehmend zu ihrer Leitideologie erhebt, offenbart besonders auch ihre energisch betriebene Kampagne zum Schutz des islamischen Ostjerusalem. Sie steht im Zeichen des Neoosmanismus der Regierung Erdogan, die osmanische Baudenkmäler in Ostjerusalem wie auch im israelischen Kernland als türkisches Erbe betrachtet, weshalb staatsnahe türkische Stiftungen sich dort immer intensiver engagieren. Damit einher geht der stetige Ausbau der türkischen Beziehungen zu führenden arabischen Islamisten, die den Muslimbrüdern nahestehen und sich auch aus den Reihen der palästinensischen Hamas rekrutieren.