
Schutz vor dem Bösen: In einer Kalksteinhöhle haben Forscher die größte Ansammlung mittelalterlicher „Hexenzeichen“ in Großbritannien entdeckt. Die Felsritzungen in Form von Kreuzen, doppelten „V“ oder Labyrinthen und Kästen sollten dem Volksglauben nach vor bösen Geistern, Krankheit oder Missernten schützen. Entdeckt wurden diese „Hexenzeichen“ in den Creswell Crags, einer Gruppe von Kalksteinhöhlen, die schon in der Eiszeit bewohnt waren.
Ritzzeichnungen in Felswänden gehören zu den ältesten Zeugnissen menschlicher Kultur. Schon die Neandertaler hinterließen einfache, in Stein geritzte Linien, später führte der Homo sapiens, unser Vorfahre, diese Tradition weiter und verfeinerte sie. Seine Felskunst findet sich in zahlreichen Höhlen und an Feldwänden von Südamerika über Europa bis nach Südostasien. In der Jungsteinzeit schmückten rituelle Ritzzeichnungen auch die Innenseiten mancher Großsteingräber.