Wer glaubt den Parolen der Populisten?


Boris Johnson (l.) und Donald Trump können beide Stimmungen erzeugen – und damit glaubwürdiger werden?Foto: imago images / Xinhua

Je besser sich Menschen fühlen, desto eher sind sie bereit, zu glauben, was ihnen erzählt wird. Trump, Johnson & Co. profitieren davon.

Von Raj Persaud | DER TAGESSPIEGEL

Der amerikanische Präsident hat bereits verkündet, der neue britische Premierminister Boris Johnson sei beliebt, weil er als „Britains Trump“ gelte. Beide Politiker gelten als „Populisten“ – was für Zyniker bedeutet, frech zu lügen, wenn es Wählerstimmen einbringt.

Aber wichtiger scheint zu sein, dass der Erfolg von Trump, der Brexit und andere populistische Unterfangen, darauf hinweisen könnten, dass die Wähler immer leichtgläubiger werden. Obwohl es verlockend ist, Fake News und die sozialen Medien verantwortlich zu machen, weist die jüngste psychologische Forschung in eine andere und vielleicht noch überraschendere Richtung.

Die wütenden Parteien und der Wohlstand

Gemeinhin wird angenommen, Menschen stimmten für disruptive Populisten hauptsächlich aus Wut und Ressentiments. Aber Populismus und Unterstützung für Parteien, die dem Status quo feindlich gesinnt sind, nehmen in einer Zeit zu, in der Meinungsumfragen darauf hindeuten, dass die Wähler im Allgemeinen nie glücklicher waren. Neue Forschungen von Joseph Forgas, einem Psychologieprofessor an der University of New South Wales in Australien, geben dafür eine überzeugende Erklärung: Glückliche Menschen sind leichtgläubiger.

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