
Eisige Nebenwirkung: Auf dem Eisschild Grönlands breitet sich ein zuvor unbekanntes Phänomen aus – kilometergroße, undurchdringliche Eisplatten. Sie entstehen als Folge der verstärkten Erwärmung. Das Problem: Weil diese Eisbarrieren kein Schmelzwasser durchlassen, strömt dieses ungehindert an der Eisoberfläche bergab und ins Meer. Dies könnte den Meeresspiegelanstieg durch die grönländischen Eismassen verdoppeln bis verdreifachen, wie Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Grönland ist eine Schlüsselregion für das Klima und den globalen Meeresspiegelanstieg. Denn das zweitgrößte Eisreservoir des Planeten schmilzt in rasantem Tempo. Der Eisverlust hat sich in den letzten zehn Jahren vervierfacht, im Sommer bilden sich selbst auf dem Inlandeis unzählige Schmelzwassertümpel. Bisher jedoch wurde ein Teil dieses Schmelzwassers wieder von Schnee und Firn absorbiert – das poröse Material lässt das Wasser in die Tiefe des Eisschilds einsickern, wo es dann allmählich wieder gefriert.