Polen: Danziger Gericht spricht Missbrauchsopfer hohe Entschädigung zu


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Ein Berufungsgericht im nordpolnischen Danzig hat die katholische Kirche zu einer hohen Entschädigungszahlung für ein Missbrauchsopfer verurteilt. Es geht um einen Fall mehrmaligen Missbrauchs in den 1980er Jahren.

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Ein ehemaliger Priester, seine einstige Pfarrei und das Bistum Pelplin müssen Marek Mielewczyk (50) umgerechnet etwa 93.000 Euro zahlen, wie polnische Medien (Mittwoch) berichteten. Der Geistliche habe den damaligen Ministranten Mielewczyk von 1982 bis 1987 sexuell missbraucht.

Das rechtskräftige Urteil verpflichtet demnach den Ex-Pfarrer, die Kirchengemeinde und auch das Bistum, sich schriftlich bei dem Mann zu entschuldigen. Die Richterin Dorota Gierczak habe darauf verwiesen, dass das Opfer infolge des sexuellen Missbrauchs an einer Depression gelitten und Suizidgedanken gehabt habe.

Entschädigungsklage wurde zunächst abgewiesen

Mielewczyk begrüßte die Gerichtsentscheidung. „Ich bin zufrieden“, sagte er dem Internetportal „Onet.pl“ (Mittwoch). „Dieses Urteil schafft einen neuen Weg für Menschen, denen in ihrer Kindheit von Priestern Leid zugefügt wurde.“ Nach vielen Jahren könne man Gerechtigkeit herstellen. Es gebe keine Verjährungsfrist. Die Gegenseite blieb der Urteilsverkündung laut Medienberichten fern.

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