„Antirassismus ist ein humanistischer Imperativ“


Antirassistischer Aktivismus bedeutet für James Croft: Humanismus in der Praxis. In St. Louis, Missoiuri, kämpft darum, die Strukturen des Rassismus zu demontieren. Hier berichtet er von seinem Engagement.

James Croft | diesseits

Foto: Paul Sableman (CC BY 2.0)

Im Juni 2014 zog ich nach St. Louis, Missouri – eine geschichtsträchtige Stadt im Mittleren Westen der USA, die sich jedoch einigen Herausforderungen gegenübersieht. Ich kam hierher, um als humanistischer Gemeindeleiter für die Ethical Society of St. Louis zu arbeiten, eine große humanistische Gemeinde. Nur zwei Monate später wurde Mike Brown, ein unbewaffneter afroamerikanischer Teenager, von Darren Wilson, einem weißen Polizisten, erschossen und getötet – und die Stadt explodierte geradezu vor Aktivismus. Unsere Gemeinde teilt die zentrale humanistische Überzeugung, dass alle Menschen in Würde und Wert gleich sind. Daher wäre es für mich, als Vertreter meiner Gemeinschaft und des Humanismus im Allgemeinen, nicht mit unseren Werten vereinbar gewesen, mich den Protesten nicht anzuschließen.

So begann meine mehr als fünfjährige Zusammenarbeit mit Antirassismus-Aktivist*innen in St. Louis – eine Arbeit, die meine Einstellungen gegenüber Rasse und Rassismus infrage stellten und meinen Humanismus in eine radikalere Richtung lenkte. In diesen fünf Jahren habe ich mit lokalen Vertreter*innen anderer religiöser Traditionen zusammengearbeitet, um Straßen zu blockieren, Kundgebungen abzuhalten, Märsche zu organisieren und kreative Proteste zu gestalten. Wir haben bei Baseballspielen, bei Konzerten, bei Theateraufführungen, bei politischen Konferenzen und bei Rathausversammlungen protestiert. Ich habe auch die Ressourcen meiner Gemeinde mobilisiert, um Bildungsprogramme über Rasse und Rassismus anbieten zu können, Diskussionsrunden zu veranstalten, die sich damit beschäftigen, wie es ist, in Amerika schwarz zu sein, und Raum für schwarze Aktivist*innen zu geben, die diesen benötigen.

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1 Comments

  1. Antitheismus und Antispeziesismus https://antispe.de auch. >>In einer faschistisch beherrschten Gesellschaft genügt es nicht, selbst nicht faschistisch zu sein. Vielmehr ist es zwingend erforderlich, antifaschistisch zu sein. Ebenso ist es in einer rassistischen Gesellschaft zu wenig, selbst nicht rassistisch zu sein, sondern antirassistisch sein ethisch geboten.

    Analog zur Notwendigkeit von Antifaschismus, Antirassismus, Antisexismus, Antispeziesismus usw. – das ist angesichts der Parallelen kaum zu leugnen – reicht es also in dieser unserer theistisch dominierten Welt keinesfalls aus, nur atheistisch zu sein. Natürlich ist es besser, wenn jemand im stillen Kämmerlein sein atheistisches Süppchen kocht, statt sich selbst an religiösem Wahn zu beteiligen, doch Atheismus ist nicht genug: vielmehr ist es notwendig, gegen Theismus vorzugehen, Antitheismus ist für ethisch denkende und handelnde Menschen angesichts des real existierenden Theismus ein Muß, ein ethischer Imperativ.<< https://antitheismus.de/categories/1-Vorwort

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