Von wegen Wüstenlack: In der Atacama-Wüste haben Forscher eine weltweit einzigartige Lebensgemeinschaft entdeckt – verborgen in den Steinchen des Wüstenkieses. Die darin lebenden Flechten, Algen und Pilze zehren von Photosynthese und dem wenigen Nebel, der morgens über die Wüste zieht. Dabei kommen sie mit weniger Wasser aus als jede andere bekannte Biokruste, wie die Forscher im Fachmagazin „Geobiology“ berichten.

In Wüsten wie der Atacama, der Namib oder der Sahara herrschen extreme Bedingungen – es ist trocken, heiß und Nährstoffe gibt es kaum. Dennoch gibt es auch dort vielfach Leben – unter anderem in Form von Biokrusten. Sie bestehen aus Flechten, Cyanobakterien und Algen, die als millimeterdünne Schicht die Böden bedecken können. Diese auch als kryptogame Bodenkrusten bekannten Gemeinschaften bedecken immerhin rund zwölf Prozent der gesamten Erdoberfläche und gelten daher als wichtige Akteure der globalen Stoffkreisläufe.