Braune Wurzeln stören nicht mehr: Rechte Front in Schweden auf dem Vormarsch


In Schweden machen sich Konservative und Christdemokraten mit den rechten Schwedendemokraten gemein und fordern Neuwahlen.

Thomas Borchert | Frankfurter Rundschau

SD-Chef Jimmie Åkesson ist zum glaubwürdigsten Politiker Schwedens aufgestiegen. © picture alliance/dpa/Anders Wiklund
  • Aus Nazi-Gruppen entstandene Schwedendemokraten immer stärker
  • Konservative und Christdemokraten wollen gemeinsam mit Schwedendemokraten regieren
  • Linke schließen Sturz der Regierung per Misstrauensvotum nicht aus

Die Rechtspopulisten in Schweden staunen sicher selbst, wie leicht ihnen gerade die Eroberung der Macht gemacht wird. Dass die Umfragen sie immer öfter als dominierende politische Macht noch vor der regierenden Sozialdemokratie oder mindestens gleichauf mit jeweils 25 Prozent sehen, ist nicht einmal der gewichtigste Faktor. Noch mehr freuen sich die aus Nazi-Gruppen entstandenen Schwedendemokraten (SD), dass die Konservativen und Christdemokraten jetzt Arm in Arm mit ihnen vorzeitige Neuwahlen verlangen und danach gern gemeinsam regieren wollen.

Der farblose, trotz Amtsbonus in der Wählergunst ganz tief gefallene sozialdemokratische Premier Stefan Löfven muss hilflos zusehen, wie auch noch die Linkspartei aus dem Mitte-links-Lager bei Abstimmungen im Reichstag aus Verbitterung über seinen diffusen Wackelkurs gemeinsame Sache mit der Rechten macht. Die Linken, von ihm bei der letzten Regierungsbildung schnöde ins Abseits geschoben, schließen sogar den Sturz der Regierung per Misstrauensvotum nicht aus.

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