Ein fast beleidigter Binyamin Netanyahu trat in Washington auf, der zusammen mit Blauweiss-Chef Benny Gantz von Präsident Trump in die US-Hauptstadt zitiert wurde, um offiziell den Inhalt des «Jahrhundert-Deals» zur Kenntnis zu nehmen.
Jacques Ungar | tachles.ch
Ähnlich dem bekannten roten Faden zieht sich folgendes Geschehen unverkennbar durch den israelischen Alltag der letzten Wochen: Der schon fast krankhafte Drang des israelischen Regierungschefs Binyamin Netanyahu, sich bei allen öffentlichen Veranstaltungen in den Mittelpunkt zu setzen – egal, ob er darum gebeten wird oder nicht.
Gleich drei Ereignisse der letzten Woche prägten sich den Israeli tief ein: Sowohl an der Auschwitz-Gedenkfeier in Jerusalem als auch während der Pressekonferenz auf dem Rasen des Weissen Hauses machte Premier Netanyahu klar, wer der wirkliche Herr des Geschehens ist, wer sagt, wo es effektiv durchgeht. An der Auschwitz-Feier ergriff er in seiner Ansprache ungefragt das vokale Szepter und konzentrierte sich eigentlich nur auf das eine Thema, das ihm schon seit Jahren am nächsten liegt: auf Iran, den schlimmsten aller Feinde des jüdischen Staates. Dessen Vernichtung sei Teheran ein Herzensanliegen, ebenso wie für Israel die kompromisslose Bekämpfung dieses Anliegens eine unabdingbare Voraussetzung darstelle.